MGV Sängerhain Sudberg Letztes Sängerfest am Odenwaldhaus
In diesem Jahr kann der MGV Sängerhain Sudberg noch auf das Gelände zurückgreifen. 2018 werden dort Wohnungen gebaut.
Sudberg. Das Odenwaldhaus war der Treffpunkt Sudbergs. Dort probte der Männergesangverein Sängerhain Sudberg, die Kleintierzüchter stellten ihre Tiere aus, die Fußballer vom SSV spielten Bingo — immer herzlich umsorgt von Wirtin Gabriele Ehrhardt. Zum Jahresende hatte das Gasthaus jedoch geschlossen. Die Wirtin hatte keinen Nachfolger gefunden (WZ berichtete).
Gekauft hat das Haus der Barmer Architekt Ernst-Joachim Friedrich. „Man hat dort einen sehr schönen Blick über die Wiesen — das hat mich gereizt.“ Schon als Schüler hat er die Landschaft bei Ausflügen — damals noch mit der Straßenbahn bis direkt nach Sudberg — genossen. Das Odenwaldhaus lässt sich jedoch nicht erhalten: „Wenn man nach heutigen Maßstäben Wohnungen anbieten will, bleibt keine andere Wahl als der Abriss.“ Auf dem Gelände soll ein Mehrfamilienhaus mit sechs Eigentumswohnungen entstehen. Im Erdgeschoss und ersten Stock sind jeweils zwei Vier-Zimmer-Wohnungen geplant, unten mit Gartenzugang. Unter dem Dach wird es kleinere Einheiten geben. „Alle Wohnungen sind barrierefrei, mit Aufzug und später mit einem Hausmeister, der alles macht“, erzählt Ernst-Joachim Friedrich. Er möchte so Sudberger locken, denen ihr Haus zu groß und umständlich wird.
Beginnen sollen die Arbeiten jedoch frühestens zum Jahresende. So kann der Männergesangverein Sängerhain Sudberg auch dieses Jahr Strom und Wasser vom Odenwaldhaus bekommen. „Der neue Eigentümer greift uns damit unter die Arme“, freut sich Richard Krüger. So kann das beliebte Sommerfest auch im 27. Jahr auf der Wiese neben dem Odenwaldhaus stattfinden. „Wir wollen die Leute zusammenbringen — das wird immer gut angenommen“, betont Krüger. Fast jeder Sudberger kommt an diesem Wochenende mal vorbei, die einen eher nachmittags zum Kuchen, die anderen abends.
Damit das Programm immer abwechslungsreich wird, laden die Sudberger wieder neue Chöre ein. Zugesagt haben schon die „4 Voices Cronenberg“, „Sound of Joy“ von der evangelischen Gemeinde Cronenberg, der Männerchor Sonnborn Vohwinkel, der Projektchor „WoZiCho“ aus Monheim sowie ein Helene-Fischer-Double. Die genauen Zeiten werden noch ausgehandelt. Auf jeden Fall gibt es jeweils Blöcke am Samstag von 19 bis 21 Uhr und am Sonntag von 12.30 bis 14.30 Uhr. Dank der neuen Beschallungsanlage werden die Chöre auf dem ganzen Festgelände gut gehört. Neben den musikalischen Auftritten locken eine Tombola, Grillstand und Kinderaktionen. „Die Sudbürger und Privatleute helfen uns immer viel“, dankt Richard Krüger. „Ohne diese Hilfe hätten wir keine Chance.“
2018 müssen die Sänger vom MGV Sängerhain dann auf die „Osterfeuerwiese“ unterhalb der alten Sudberger Schule ausweichen. „Da müssen wir dann Wasserleitungen von einem Heizungsinstallateur legen lassen, der dort in der Nähe sein Lager hat“, erklärt Krüger. Der Toilettenwagen, den der Gesangsverein besitzt, kann dort nicht mehr zum Einsatz kommen — es fehlt der Abwasserkanal. Also müssen teure Dixi-Klos gemietet werden. Das schmälert den Verdienst des Chores, der damit seinen Dirigenten finanziert. Doch 2018 soll groß gefeiert werden, denn dann wird der Chor 125 Jahre alt. Der in den Chor integrierte Männergesangverein Cäcilia 1868 Barmen feiert sogar 150-jähriges Bestehen. „Die Vorbereitungen laufen schon — da ist dann richtig was los“, verspricht Krüger.