Von der Erhabenheit eines Ölteppichs
90 Künstler beteiligen sich an der Woga Ost. Breites Spektrum an Kunstwerken ist zu sehen.
Die Atelierhäuser Königsberger Höfe sind wohl der Ort, an dem sich die meisten der im Wuppertaler Osten verteilten Künstler am Wochenende tummeln. 20 von insgesamt rund 90 Künstlern, die auf der Woga Ost (Wuppertaler offene Galerien und Ateliers) ausstellen, sind dort anzutreffen.
Dazu gehört auch Udo Ahlswede, der in seinen Bildern Musikkünstler zeigt. David Bowie, Abba, Elvis Presley oder Tom Waits begegnen einem in ganz unterschiedlichen Formen. Bowie zum Beispiel als Teil eines Dreierzyklus, in der Mitte ein Porträt von ihm, links und rechts jeweils ein Stern, alles in grün und blau gehalten. „Ich habe mit diesem Werk meine Trauer über seinen Tod bewältigt“, sagt Ahlswede. In andere Bildern von David Bowie hat der Künstler sogar Textfragmente eingearbeitet.
Teresa Wojciechowskas „Zweifelhafte Schönheit des Ölteppichs“ ist derweil kein Werk, das man auf dem Weg zu ihrem Atelier übersehen könnte. Mit Acryl auf Leinwand hat sie das aufgemalt, was für Künstler etwas Inspirierendes hat, für die Umwelt aber gefährlich ist: einen Ölteppich auf der Lagune von Venedig. „Diese verdorbene Schönheit soll aufmerksam machen“, sagt die Künstlerin. Ihr Augenmerk liege auf der Natur. Sie benutze die Kunst als Instrument, die Natur analytisch zu betrachten, erklärt Wojciechowska.
Im Atelier der Grafiker der Druckwerkstatt BBK Bergisch Land trifft man auf verschiedenste Arten von Druckgrafiken. Ob in der Technik oder in der Darstellung: Hoch- und Tiefdruck, Natur und Stadt, Abstraktion oder Konkretion sind nur Beispiele für die Vielfalt der Grafiken. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind alle unter dem Titel „Tradition und Experiment“ entstanden. „Wir arbeiten auf traditionellen Druckpressen, aber künstlerisch bleiben wir experimentell“, erklärt Ulla Riedel, eine der 15 ausstellenden Künstler in der Druckwerkstatt.
Eine ganz besondere Ausstellung der Woga findet man direkt gegenüber der BBK-Werkstatt: Cornelia Martin Garcia zeigt mit ihren „Tanzenden Buddhas“ oder ihren „…auf einem Bein“ Skulpturen, die sie „aus dem Moment heraus“ kreiert hat. Ihre Körper geben ihnen den Ausdruck, ein Gesicht hat dagegen keine der vielen Figuren. Ergänzend dazu zeigt Brigitte Schöpf Malereien, um die Bildhauereien von Garcia farblich oder materiell zu unterstützen. Meist sind es Akt-Zeichnungen, die man hinter den Figuren sieht, manchmal aber auch abstrakte Malerei.