Der Wupperradweg kommt

Der Verkehrsausschuss hat Freitag den Plänen des Vereins Neue Ufer zugestimmt. Bis der kommt, kann es dauern.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Es soll genau acht Wochen dauern, bis der Wupperradweg des Vereins Neue Ufer sichtbar wird. Denn dann sollen die ersten 36 Fähnchen entlang des Weges hängen und für eine erste Orientierung sorgen. Das sagt Dajana Meier, Vorsitzende des Vereins.

Am Donnerstag hat der Verkehrsausschuss dem Vorhaben zugestimmt und damit den Weg freigemacht für einen neuen Radweg, der sich an der Wupper orientiert und den Fluss mit dem Rad erlebbar machen soll — von Beyenburg bis Kohlfurth.

Dass die Beschilderung jetzt so schnell folgen soll, hat einfache Gründe. Die Fähnchen müssen nur noch in die bereits vorhandenen Schilder des Radverkehrsnetzes NRW eingehängt werden. „Damit haben wir aber keineswegs eine lückenlose Beschilderung“, so Meier.

Und auch generell steht noch viel Arbeit bevor. Denn entlang der 27 Kilometer langen Route, die der Verein erarbeitet und vorgeplant hat, müssten noch Bordsteine abgesenkt werden, Überwege geschaffen oder sogar Hängebrücken errichtet werden. Je nach Ausführung. Der Verein hat ein dreistufiges Modell vorgeplant, dass der Stadt die Möglichkeit gibt, einen einfachen Radweg umsetzen, einen gehobeneren oder einen aufwendigeren mit jeweils verschiedenen Preisvorstellungen. Die möchte Meier aber nicht nennen.

Letztlich geht es aber nicht darum, einen neuen Weg zu schaffen. Der Verein hat lediglich bereits vorhandene Wege ausgekundschaftet und auf ihre Tauglichkeit getestet — wenn die Wupper dabei wegen Bebauung oder anderen Hindernissen aus dem Blick verloren wird, sollen Schilder die Radfahrer durch Nebenstraßen führen.

Die Arbeiten an dem Weg müssen nach dem Ja des Verkehrsausschuss in einer Arbeitsgruppe mit der Stadt durchgesprochen werden — was aus der Vorschlagsliste des Vereins neue Ufer ist praktikabel, was nicht?

Die Stadt hat also noch das entscheidende Wort bei der Umsetzung. Das liegt auch daran, dass sie die nötigen Umbauten vornehmen muss. Geplant ist das allerdings zeitversetzt. Erst wenn irgendwo gebaut wird, wo auch der Radweg betroffen wäre, sollen die Arbeiten daran dort mit einbezogen werden. So sollen die Kosten gering gehalten werden.

Für Volker Dittgen, den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, war es unstrittig, dem Vorschlag zuzustimmen. „Ich muss mir die Details noch vorstellen lassen“, sagt er, „aber ich sehe das grundsätzlich positiv.“ Was Dittgen allerdings zu bemängeln hat, ist dass der Weg vielfach nicht direkt an der Wupper entlang führt. „In anderen Städten geht das doch auch“, sagt er und geht damit in dieselbe Richtung wie Dajana Meier.

Die kritisiert, dass es vor allem in Barmen nicht möglich ist, direkt am Wupperufer entlangzufahren. Sie sagt, die Stadt behindere die Nutzung der Wupper mit der Verkehrssicherheitspflicht als Ausrede.

Die Argumentation der Stadt diesbezüglich ist zwiespältig. Ulrike Schmidt-Keßler, Sprecherin der Stadt, sagt, es schon teilweise absurd, wenn in Barmen die Nutzung der Grünfläche am Wupperufer nicht gestattet ist. Auf der anderen Seite müsse die Stadt eben sichergehen, dass Menschen auf öffentlichen Flächen nicht gefährdet werden. „Das ist ein kompliziertes Geflecht aus Versicherungen und Gewährleistungen“, sagt Schmidt-Keßler. Sie sagt, die Stadt arbeite an praktikablen Lösungen.

Ob solche zusammen mit dem Wupperradweg kommen ist unklar. Der Weg jedenfalls kommt schon einmal.