Wahlsonntag Wahltag der Rekorde in Wuppertal: 100.000 Stimmen zur Seilbahn

Wuppertal · In Wuppertal ist am Sonntag in Sachen Wahl ganz schön viel los: Ab 18 Uhr die Stimmen für Europawahl und Seilbahn ausgezählt. Es wird ein Wahltag der Rekorde.

Susanna Klunowski leitet die Briefwahl.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wie viele Wuppertaler sich bis zum Freitag an der Befragung zur Seilbahn beteiligt haben, kann Wahlleiter Oliver Pfumfel angesichts der Flut von Briefumschlägen, die im Rathaus eingegangen sind, nur noch schätzen. „Es dürften rund 90 000 sein, am Ende könnten es aber mehr als 100 000 werden“, sagt Pfumfel. Die hohe Beteiligung an der Bürgerbefragung zur Seilbahn bedeutet eine Menge Arbeit für die 424 Wahlhelfer, die am Sonntag ab 18 Uhr in der Uni-Halle zunächst die Europawahl auszählen müssen. Bei der Europawahl liegt die Zahl der Briefwähler mit 36 000 aktuell auf Rekordkurs. Der bisherige Briefwahl-Rekord für eine Europawahl liegt bei 29 000, als 2014 gleichzeitig die Kommunalwahl stattfand.

Neben den 424 Wahlhelfern in der Uni-Halle sind weitere 1332 Wahlhelfer am Sonntag in den 222 Wahllokalen bei der Abstimmung und Auszählung der Europawahl im Einsatz. Dort kann nicht über die Seilbahn abgestimmt werden, die Befragung zur Seilbahn ist eine reine Briefwahl.

53 Tischgruppen mit 424 Wahlhelfern auf dem Spielfeld

Für die Wahlhelfer in der Uni-Halle wird der Wahltag um 13 Uhr beginnen. Bis 18 Uhr werden zunächst alle Briefe zur Seilbahnbefragung geöffnet. „Bei der sogenannten Qualifizierung wird kontrolliert, ob der Abstimmungsschein unterschrieben ist und sich der Stimmzettel im grünen Umschlag befindet. Ist dies nicht der Fall, gilt diese Stimme als nicht abgegeben“, so Pfumfel.

Ab 18 Uhr beginnt die Auszählung mit der Europawahl, denn dabei handelt es sich um die übergeordnete Wahl. Auf dem Spielfeld der Uni-Halle werden 53 Tischgruppen gebildet. Für die Seilbahnbefragung und Europawahl gibt es jeweils 43 Briefwahlbezirke, für die Teams von jeweils acht Wahlhelfern gebildet werden. Bei der Europawahl werten sie Stimmzettel aus, auf denen 40 Parteien aufgeführt sind. Bei der Seilbahn geht es um das „Ja“ oder „Nein“. Pro Team müssen bei der Auswertung der Seilbahn-Befragung rund 2500 Briefe geöffnet und ausgewertet werden. „Das soll so gut und schnell wie möglich geschehen“, sagt Oliver Pfumfel.

Spannend wird der Wahlabend auf alle Fälle in Wuppertal. Das Ergebnis der Europawahl wird relativ zügig feststehen. Offen ist, wann alle Stimmen zur Seilbahnbefragung ausgezählt sind. Die Stadt rechnet nicht mit einem Endergebnis vor 22 Uhr. Auf der Internetseite der Stadt sollen bereits ausgezählte Stimmbezirke zeitnah veröffentlicht werden. Es könnte sich bereits vor 22 Uhr ein deutlicher Trend abzeichnen. Angesichts der relativ hohen Wahlbeteiligung von mehr als 30 Prozent der 270 000 wahlberechtigten Wuppertaler könnte es aber auch bis in die Nacht ein offenes Rennen sein.

Die Briefwahl für die Europawahl wurde Freitagabend abgeschlossen. Die Briefwahlunterlagen für die Seilbahn müssen am Wahlsonntag bis 16 Uhr bei der Stadtverwaltung eingegangen sein. „Die Unterlagen können nur im Barmer Rathaus abgegeben werden, alles andere geht nicht mehr“, sagt Pfumfel. Man kann die Abstimmungsunterlagen nicht im Wahllokal abgeben oder in der Uni-Halle, wo die Auszählung stattfindet.

Bei der Auszählung in der Uni-Halle dürfen sich Interessierte im ersten Oberrang aufhalten. Genauso wie in den Wahllokalen. „Man kann bei der Auszählung dabei sein, wenn man nicht stört. Allerdings dürfen keine Fotos gemacht werden“, sagt Pfumfel. Weder von den Stimmzetteln, noch von anderen Personen. Der Wahlvorsteher hat das Hausrecht und kann jederzeit davon Gebrauch machen.

Für den Wahlleiter bleibt es bis zur letzten Minute spannend, ob alles wie geplant läuft. Da am 26. Mai zwei verschiedene Wahlen ausgezählt werden müssen, sind die Wahlvorstände aufgestockt worden. Die Reserve der Helfer ist nach Angaben Pfumfels knapp und viele, die mitmachen, sind zum ersten Mal dabei. Wahlleiter Pfumfel sieht das aber positiv: „Ich hätte gerne noch mehr Helfer aufgeboten, aber es sind viele junge Leute dabei und vielleicht sind das auch Leute für die Zukunft.“