Wahre Wohltäter von falschen unterscheiden

Die Verbraucherzentrale warnt vor dubiosen Spendensammlern in der Vorweihnachtszeit.

Foto: Andrea Warnecke/dpa

Ob für Flüchtlinge, Notleidende in Krisengebieten, bedürftige Kinder oder für kulturelle Anliegen, ob für Tier- oder Umweltschutz: Alle Jahre wieder wird in der Weihnachtszeit zu Spenden aufgerufen — per Post, via Internet und mit der Sammelbüchse in der Hand. „Wer helfen möchte, tut gut daran, seine Gaben nicht allzu leichtgläubig zu verteilen“, so Angelika Thalmann von der Verbraucherzentrale in Wuppertal und gibt folgende Tipps:

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Verbrauchertipp

Briefpost fürs Gefühl: Fast täglich landen Spendenaufrufe in den Briefkästen. Wer einmal gespendet hat, erhält meist wieder Post. Spendenorganisationen nutzen auch kommerzielle Adresshändler und beziehen Anschriften etwa aus Telefonbüchern, durch Preisausschreiben oder von Versandhändlern. Wer per Post um eine Spende gebeten wird, sollte sich bei Zweifeln an der Glaubwürdigkeit Zeit nehmen, die Organisation genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit der Büchse unterwegs: In den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen müssen Spendensammlungen behördlich angemeldet und genehmigt werden. In allen übrigen Bundesländern genügt es, einen Verein zu gründen, sich eine Satzung zu geben und auf Sammeltour zu gehen. Während eine Sammelbüchse früher verplombt sein musste, fehlt nun oft eine Vorgabe, um Münzen und Scheine vor zweckentfremdetem Zugriff zu sichern. Gerade die direkte Ansprache kann dazu verführen, rasch und unbedacht zu spenden. Besser ist deshalb, zunächst abzuwinken und sich in Ruhe über die jeweilige Organisation zu informieren.

Spendenwerber im Internet: Eine eigene Internetseite ist hingegen kein Garant für die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation. Professionell gestaltete Internetseiten können zwar vordergründig einen glaubwürdigen Eindruck erwecken. Doch besser ist es, hinter die Kulissen zu blicken und zu prüfen, ob im Impressum ein Ansprechpartner sowie eine ordentliche Adresse genannt sind. Das gilt auch für die zahlreichen über soziale Medien — etwa per Facebook — verbreiteten Spendenaufrufe.

Vorsicht bei Fördermitgliedschaften: Viele unseriöse Gruppen werben sogleich um feste Mitglieder. Meist sind die Beiträge hoch, geboten wird hierfür kaum etwas. Zudem bindet man sich in der Regel für einen längeren Zeitraum. Denn im Unterschied zu sonstigen Haustürgeschäften lässt sich die Verpflichtung zumeist nicht innerhalb von zwei Wochen widerrufen.

Wegweiser durch den Spendendschungel: Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen ein Spenden-Siegel. Allerdings: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens 25 000 Euro an Spenden in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erhalten haben, sich außerdem selbst beim DZI für eine Prüfung melden und die Kosten hierfür zahlen. Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist hingegen garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.

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