Untersuchung des Wupperverbands Was schwimmt da in der Ronsdorfer Talsperre?

Wuppertal · Der Wupperverband und Verein „Erholung“ haben den Fisch- und Krebsbestand in Ronsdorf untersucht.

Dieser Krebs ist einer von vielen, die in der Talsperre gezählt wurden.

Foto: Wupperverband

Was schwimmt und tummelt sich in der Ronsdorfer Talsperre? Um das herauszufinden, führte der Wupperverband mit Unterstützung durch den ansässigen Fischerei-Verein „Erholung“ vom 11. bis 12. September eine standardisierte Untersuchung des Fisch- sowie Krebsbestands an der Ronsdorfer Talsperre durch, wie der Wupperverband mitteilte.

Bei der Untersuchung wurden Stellnetze und Krebsreusen über Nacht ausgebracht, mit roten Bojen markiert und am darauffolgenden Tag zur Auswertung der Fänge wieder aus dem Gewässer entnommen. Mit der verwendeten Methode wird nur ein kleiner Teil des gesamten Bestands gefangen. Da die Ronsdorfer Talsperre Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Edelkrebses ist, galten zur Vermeidung der unbeabsichtigten Einbringung von Krankheitserregern wie der Krebspest hohe Anforderungen an die Sauberkeit der eingesetzten Ausrüstung.

Im Zuge der Untersuchung konnten fünf verschiedene Fischarten in der Talsperre nachgewiesen werden. Dabei wird der Bestand zahlenmäßig vom Gründling, einer einheimischen Kleinfischart, die zu den Karpfenartigen gehört, dominiert. Auch die von der Staumauer aus gut sichtbaren Karpfen wurden über einzelne gefangene Tiere nachgewiesen und machten den Großteil am Gesamtgewicht des Fangs aus. Da die Karpfen nicht in ein nährstoffarmes Gewässer wie die Ronsdorfer Talsperre gehören - es ist nicht der optimale Lebensraum für sie -, soll die Anzahl zukünftig weiter reduziert werden.

Fazit der Untersuchung: Der Edelkrebsbestand in der Ronsdorfer Talsperre kann als gut eingestuft werden. Es wurden zahlreiche Tiere in den Reusen gefangen und nach der Erfassung in die Talsperre zurückgesetzt. Invasive gebietsfremde Flusskrebsarten, wie etwa der im Einzugsgebiet der Wupper weitverbreitete Signalkrebs wurden nicht nachgewiesen. Diese Kresbsart gilt als Überträger der Krebspest und bedroht das Vorkommen des einheimischen Edelkrebses.

An der Ronsdorfer Talsperre gilt ein Betretungsverbot der Uferbereiche für Unbefugte, dies dient auch dem Schutz des Edelkrebses. Zudem ist die Talsperre für Freizeitaktivitäten nicht zugänglich – das Baden ist strikt untersagt. Damit der wertvolle Lebensraum für den Edelkrebs erhalten bleibt, bittet der Wupperverband darum, dies zu beachten. Erholungssuchende können den Anblick der Talsperre von der Staumauer und von den Wanderwegen im Naturschutzgebiet aus genießen.

(Red)