Meinung Was uns die Hacker-Attacke auf Wuppertaler Online-Diskussion zeigt
Meinung | Wuppertal · Die Online-Diskussion „Transformationstandem“ wurde von Unbekannten mit pornografischen Inhalten geflutet. Ein unangenehmer Vorfall, aus dem man die richtigen Schlüsse ziehen muss.
Die Corona-Krise, so schlimm die Folgen für manche sind, hat auch einige positive Auswirkungen – etwa die sprunghafte Digitalisierung vieler Lebensbereiche. Schulen verlegen den Unterricht ins Netz, Unternehmen werden vom Homeoffice aus verwaltet, Künstler treten virtuell auf und auch Diskussionsveranstaltungen finden dank Konferenz-Software im Internet statt. Das spart Fahrwege, Zeit und Aufwand.
Aber virtuelle Treffen sind nicht das gleiche wie echte Begegnungen. Und es gibt neue Herausforderungen. Das erlebten jetzt auch die Veranstalter der Diskussionsreihe „Transformationstandem“ über den Verkehr der Zukunft. Sie hatte am Dienstag unerwünschte Beifahrer: Neben interessierten Teilnehmern schalteten sich Hacker dazu, störten mit pornografischen, antisemitischen und rechtsradikalen Texten und Bildern. Das geht virtuell einfacher und vor allem anonymer als im echten Leben und heißt „Zoom-Bombing“ nach der beliebten Software.
Bei der Veranstaltung wurden dann die virtuellen Türen geschlossen – und möglicherweise inhaltlich Interessierte ausgeschlossen. Es ist ein Dilemma: Soll die Veranstaltung öffentlich sein, kann jeder mitmachen. Lässt man – etwa per Passwortvergabe – nur bekannte Teilnehmer zu, geht der Charakter der öffentlichen Diskussion verloren.
„Wir lernen jeden Tag dazu“ gilt auch in diesem Bereich. Bestimmt auch, wie man dieses Problem löst.