„Viel zu oft bekommen wir zu hören: ,So etwas passiert mir nicht’ oder ,Wir sind nicht von hier’“, sagt Ralf Weidner von der Polizei. „Es ist ein wichtiges Thema, gerade — aber nicht nur — für Senioren“, stimmt auch Hartmut Stöppel, seines Zeichens Seniorensicherheitsberater, zu. „Wir wollen unsere Generation für das Thema sensibilisieren und dafür sorgen, dass Senioren sich besser selber schützen können“, sagt Stöppel.

Der Polizei-Infostand war am Donnerstagabend aber alles andere als ein Rentnertreff. Die 26 Jahre alte Mariella Gangi weiß von einer Freundin zu erzählen, der in einem Modegeschäft die Börse direkt aus dem Kinderwagen geklaut wurde: „Es passierte so schnell. Aber seit ich das gehört habe, bin ich besonders vorsichtig geworden und achte mehr auf meine Handtasche“, sagt die junge Wuppertalerin.

Karin Schmitz-Merten (25), eine junge Mutter, kennt die Probleme. Sie hat ihre Tasche oft am Kinderwagen — aber unbeaufsichtigt bleibe dabei weder die Handtasche noch der Kinderwagen selbst: „Entweder stehe ich direkt vor der Handtasche oder jemand, der mit mir unterwegs ist“, beschreibt sie ihr persönliches Sicherheitskonzept.

Annerose Schossow (59) kennt auch eine Taschendieb-Story: „Ich hab das mal an der Bushaltestelle miterlebt. Da wollte eine Frau einer älteren Dame das Portemonnaie klauen. Aber eine junge Frau hat das bemerkt und sofort laut um Hilfe gerufen. Das hat natürlich sehr geholfen.“ Die 59-Jährige weiß: „Wenn man älter wird, lässt ja auch die Reaktionsfähigkeit nach und da ist Zivilcourage schon schön.“