Wuppertal Weihnachtsmärkte: „Die Sonntage laufen immer gut“

Montag beginnen in Elberfeld und Barmen die Weihnachtsmärkte — und die Zeit vieler Veranstaltungen in den Stadtteilen.

Foto: Andreas Fischer/dpa

Wuppertal. „Süßer der Glühwein nie mundet“. . . . nein, das war irgendwie anders. Aber „Alle Jahre wieder“ klingt als Einleitung für den Start ins adventlich-vorweihnachtliche Marktgeschehen doch ein wenig müde — insbesondere vor dem Hintergrund der schwungvollen Debatte um verkaufsoffene Sonntage in der Stadt.

Im Sinne der Stand- und Ladenöffnungen im Advent wäre „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ passender. Denn schon am kommenden Montag geht es wieder los mit dem Budenzauber: Der Elberfelder Weihnachtsmarkt beginnt.

Bis Donnerstag, 29. Dezember, sind rund 90 Stände in der Elberfelder Innenstadt geöffnet, „in etwa so viele wie im Vorjahr“, sagt Christia Stronczyk vom Veranstaltungsunternehmen Orion. Auch am Heiligen Abend kann der Weihnachtsmarkt besucht werden, geöffnet sei „optional, das entscheiden die Händler selbst“, sagt Stronczyk. Für den „schnellen letzten Geschenkekauf“ lohne sich der Besuch auch noch am 24. Dezember bis mittags.

Zur aktuellen Diskussion sagt er aus Sicht der Weihnachtsmarkthändler: „Die Sonntage laufen auch ohne geöffnete Geschäfte — der Weihnachtsmarkt an sich zieht die Leute in die Stadt.“

Wenn die Läden erreichbar seien, könne das aber ein zusätzliches Plus bedeuten, von dem Marktleute wie Geschäfte profitierten.

Von den Veranstaltern des Ölberger Weihnachtsbummels am 17. Dezember (siehe Kasten) ist zum verkaufsoffenen Sonntag zu hören: „Wir finden es gut und richtig, dass Verdi sich konsequent sich für den Schutz der Arbeitnehmer einsetzt, sind aber der Meinung, dass der kleine Einzelhandel, bei dem allein die Besitzer im Laden stehen, selbst das Recht haben sollte zu entscheiden, ob man sonntags arbeitet oder nicht. Für kleine Läden, die nur vom Besitzer geführt werden, ist diese ,Von-oben-herab-Reglementierung’ schade.“

Man wird sehen, wie viel Trubel wirklich herrschen wird. Das zeigt sich auch für den Budenzauber. „Da Weihnachtsmärkte traditionelle Feste sind, haben sie ihre Strukturen in etwa beibehalten,“ sagt Christian Stronzyk. Also sind Stände mit Kunsthandwerk, Deko-Artikeln und Leckereien im Angebot, „es wird natürlich das klassische weihnachtliche Geschenk gesucht. Doch man kommt selbstverständlich auch, um einen Glühwein zu trinken und ein Würstchen zu essen. Der Weihnachtsmarkt ist immer schon ein Treffpunkt gewesen.“

Die Büdchenmeile erstreckt sich in diesem Jahr von der Herzogstraße am ehemaligen Kasinokreisel, zieht sich über den Von-der-Heydt-Platz in Richtung Wall, über die Poststraße in Richtung Neumarkt. Das Riesenrad wird auf dem Elberfelder Weihnachtsmarkt diesmal fehlen, „es ist defekt, ein Schaden, der kurzfristig nicht zu reparieren war“, sagt Stronczyk. Das Fahrgeschäft befinde sich zurzeit deshalb im Ausland. Ein Ersatz sei nicht zu beschaffen gewesen, stattdessen werde das nostalgische Kinderkarussell aufgebaut, das bis vor zwei Jahren am selben Platz gestanden habe.

Zu einem möglichen Veranstalter- Wechsel beim Elberfelder Weihnachtsmarkt sagte Stronczyk kurz: „Es wird auch im kommenden Jahr einen Weihnachtsmarkt geben.“ Wie berichtet, gibt es Überlegungen, dass die Stadtverwaltung ab nächstem Jahr als Veranstalter und Organisator der großen Weihnachtsmärkte in Barmen und Elberfeld auftreten könnte. Die Wuppertal Marketing-Gesellschaft (WMG) soll dafür ein Konzept erarbeiten. “ S. 27