Weiterführende Schulen Tag der offenen Tür als Film und im Livestream

Wuppertal · Wuppertals weiterführende Schulen präsentieren sich digital statt analog beim Tag der offenen Tür und setzen auf Anmeldegespräche per Video-Chat.

 Um Kinder trotz Pandemie und Lockdown zu erreichen, haben sich die Bildungseinrichtungen allerhand einfallen lassen.

Um Kinder trotz Pandemie und Lockdown zu erreichen, haben sich die Bildungseinrichtungen allerhand einfallen lassen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Ende Januar starten die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen. Den Anfang machen die städtischen Gesamtschulen vom 30. Januar bis 2. Februar, Realschulen, Hauptschulen und Gymnasien ziehen vom 22. bis zum 25. Februar nach. Um Kinder trotz Pandemie und Lockdown zu erreichen, haben sich die Bildungseinrichtungen allerhand einfallen lassen.

Das Erzbischöfliche Gymnasium St. Anna auf dem Ölberg führt in zwei YouTube-Videos durch das Schulgebäude, zeigt Besonderheiten wie das hauseigene Schulschwimmbad und wirft einen Blick in den Chemieunterricht, in dem der Lehrer – fast wie am „richtigen“ Tag der offenen Tür – ein kleines Experiment vorführt. „Wir haben bisher an die 2000 Aufrufe pro Video“, freut sich Schulleiter Benedikt Stratmann. Auch der digitale Video-Informationstag, bei dem Eltern per Chat Fragen stellen konnten, kam gut an. „In diesem Jahr läuft alles digital. Bisher haben wir genauso viele Anfragen wie in den vergangenen Jahren, es scheint also zu funktionieren“, freut sich der Schulleiter. Um entsprechend gut gerüstet zu sein, hat das St. Anna Gymnasium seinen kompletten Digitalauftritt neu gestaltet – neue Webseite, neue Videos, und ein neues, digitales Anmeldeverfahren. Das wird die Schule auch in den kommenden Jahren beibehalten.

Auch das Gymnasium Vohwinkel hat keine Mühen gescheut, sich im Digitalen ansprechend zu präsentieren. Besonders stolz ist der stellvertretende Schulleiter Thomas Räder auf den virtuelle 3D-Schulrundgang im Stil von Google-Street-View. In jedem Zimmer kann man auf interaktive Symbole klicken, hinter denen sich Fotos und Videos verbergen. Zusätzlich organisierte die Schule Ende November einen Informationsabend als Livestream-Video, an dem sich Eltern mit Fragen bei E-Mail und WhatsApp-Nachricht unmittelbar beteiligen konnten. „Wir hatten rund 150 Zuschauer“, berichtet Räder, trotzdem, „fische die Schule im Trüben“, schließlich wisse man nicht, wer zugeschaut hat und wer sich tatsächlich anmelden wird. Mitgearbeitet an der digitalen Präsentation hat das gesamte Kollegium. „Wir haben Lehrer, die im Technikbereich sehr fit sind, andere haben Texte formuliert und jeder hat sein Fach vorgestellt.“ Für den Anmeldezeitraum Ende Februar bittet Räder die Eltern online einen Termin zu vereinbaren. „Ob die Anmeldegespräche dann persönlich oder per Videochat geführt werden, wird sich zeigen“, sagt er.

Dem Berufskolleg Am Haspel steht der digitale Tag der offenen Tür am 30. Januar noch bevor. Über die Internetseite der Schule gibt es ebenfalls filmische Elemente, Schüler stellen Bildungsgänge und Fächer vor, Lehrer beantworten im Livechat oder per Telefon Fragen.

Die Schulanmeldung für die rund 3300 Schüler, die im kommenden Sommer schulpflichtig werden und vom Kindergarten auf die Grundschule wechseln, haben bereits im Herbst stattgefunden – und auch da lief bereits alles digital. „Kritisch ist der fehlende Tag der offenen Tür eher bei weiterführenden Schulen“, äußerte sich damals Rüdiger Bein von der Stadtschulpflegschaft, schließlich würden Eltern von Grundschülern oft einfach die nahegelegene Schule wählen und hätten bereits Kontakte über den Kindergarten.