Weniger Einbrüche in Wuppertal
2017 sank die Zahl von 1217 auf 723 Fälle. Auf der anderen Seite häuften sich die Fahrraddiebstähle.
In Wuppertal wurden 2017 weniger Straftaten begangen als im Jahr davor. Das gab die Polizei am Mittwoch anlässlich der Vorstellung der Kriminalstatistik 2017 bekannt. Demnach wurden im Vorjahr insgesamt 34 706 Straftaten registriert. Das sind 2330 Fälle weniger als 2016, was einem Rückgang von 6,29 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote konnte minimal gesteigert werden: von 51,47 auf 51,6 Prozent.
Ein Trend, der sich in ganz NRW feststellen lässt. So sank die Anzahl der Straftaten in Nordrhein-Westfalen um insgesamt 6,5 Prozent (von 1 469 426 auf 1 373 390), während die Aufklärungsquote von 50,7 auf 52,3 Prozent anstieg.
„Das sind Zahlen, mit denen sowohl wir als auch die Bürger zufrieden sein können“, sagte Wuppertals Polizeipräsident Markus Röhrl. Vor allem freute ihn, dass in Wuppertal die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen ist. Waren es 2016 noch 1217 gemeldete Fälle, notierte die Polizei ein Jahr später 494 Fälle weniger, was einem Rückgang von 40,6 Prozent entspricht.
Die Gründe dafür liegen laut Röhrl allerdings nicht allein an guter Polizeiarbeit sowie Präventionsmaßnahmen. „Wir sind sicherlich auch von bestimmten Entwicklungen begünstigt worden“, so Röhrl. „Wir wissen, dass in der Vergangenheit ein Großteil der Straftaten von organisierten Banden aus Ost- und Südosteuropa begangenen wurden.“ Seiner Meinung nach war ein Teil dieser Täter 2017 nicht mehr in Wuppertal aktiv. „Das liegt vielleicht daran, dass wir seit 2015 verstärkte Grenzkontrollen, gerade im süddeutschen Bereich haben, also auf den klassischen Reisewegen dieser Täter.“
Auch beim Thema Taschendiebstähle gab es einen deutlichen Rückgang von 2187 auf 1509 Fälle zu verzeichnen.
Es gibt allerdings auch weniger erfreuliche Entwicklungen. So stieg in Wuppertal die Zahl der Fahrraddiebstähle um 33,76 Prozent an (von 391 auf 523 Fälle). „Das ist eine längerfristige Entwicklung“, erklärt Ronald Bäumer, der leitende Kriminaldirektor. Durch den Umbau der Trasse entwickle sich Wuppertal immer mehr zu einer Fahrradstadt. „Wir haben dadurch mehr Fahrräder in der Stadt als in der Vergangenheit.“
Zudem hat die Rauschgiftkriminalität in Wuppertal zugenommen. So wurden 2017 insgesamt 1589 Fälle registriert, was einem Anstieg von 13,83 Prozent entspricht.
Desweiteren verwies Röhrl auf neue Phänomene, die der Polizei aktuell Sorgen bereitet. Unter anderem eine abgewandelte Form des sogenannte Enkeltricks. In diesem Fall werden vorwiegend ältere Menschen von angeblichen Polizisten angerufen. Um sie vor möglichen Diebstählen zu schützen, behaupten die Trickbetrüger, dass ein Polizeibeamter vorbeikommen würde, um Schmuck und Bargeld in Sicherheit zu bringen.
„Das klappt natürlich nicht bei jedem, ist aber ein lukratives Geschäft“, sagt Röhrl. Auf diese Weise wurde bereits ein Wuppertaler um 110 000 Euro Bargeld sowie Schmuck im Wert von 30 000 Euro erleichtert. Röhrl warnt daher: „Wir als Polizei würden niemals zu solchen Maßnahmen greifen.“