Weniger Politessen im Einsatz

Zahl der Knöllchen in Wuppertal ist deutlich gesunken. Verstöße werden schärfer geahndet.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Die Personaleinsparungen in der Stadtverwaltung machen auch vor den Politessen nicht halt. Von vormals etwa 50 ist die Zahl der städtischen Mitarbeiterinnen der Verkehrsüberwachung, die Strafmandate an Falschparker verteilen, auf knapp 40 gesunken, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Wegen der notwendigen Einsparungen im Haushalt seien diese Einschnitte nötig, sagte Stadtsprecher Thomas Eiting.

Die Folge: Die Zahl der Verwarnungen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegegangen. So wurden in diesem Jahr bislang rund 133 000 Verwarnungen geschrieben. Vor zehn Jahren waren es noch fast 209 000 Knöllchen. Seit dem Jahr 2008 (180 000 Verwarnungen) nimmt die Zahl der Strafmandate deutlich ab.

Allerdings sind die Einnahmen aus den Verwarnungen nicht so deutlich gesunken, sondern fast gleich geblieben. Die Einnahmen hatten 2005 bei knapp 3,3 Millionen Euro gelengen und waren bis 2010 auf etwa fast 2,8 Millionen Euro zurückgegangen. Für dieses Jahr erwartet die Stadt nun wieder Einnahmen von etwas über drei Millionen Euro.

Der Grund für diese Entwicklung: Der bundesweit gültige Bußgeldkatalog für Verkehrsverstöße ist angehoben worden. Das Bußgeld für kleinere Verstöße wurde zum Beispiel von fünf auf zehn Euro erhöht. „Die Abschreckung der Strafen war zu gering“, erklärt Eiting.

Wer sein Auto in der zweiten Reihe parkt oder durch das abgestellte Gefährt den Verkehr behindert, wird jetzt mit 20 Euro zur Kasse gebeten. Wer auf Autobahnen seinen Pkw abstellt und erwischt wird, muss sogar 70 Euro zahlen. Zudem gibt es einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg.

Laut der Stadtverwaltung sind die Politessen übrigens - entgegen so mancher Vermutung genervter Autofahrer - nicht gehalten, eine bestimmte Quote zu erfüllen und möglichst viele Falschparker zu notieren. Zudem gibt es eine klare „Geschlechterzuweisung“: Unter den knapp 40 Politessen findet sich kein männlicher Mitarbeiter.