Wuppertal Die Zahl der Wohnungsleerstände ist gesunken

Rund 11 600 Wohnungen im Wuppertaler Stadtgebiet stehen leer. Die Werte werden anhand von Stromzählerdaten ermittelt.

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Wuppertaler Gegensätze: Einerseits werden attraktive Wohnungen im Stadtgebiet dringend gesucht, andererseits stehen teils renovierungsbedürftige Etagen in Mehrfamilienhäusern entlang der Talachse über Jahre leer.

Doch wie viele Wohnungen sind es derzeit insgesamt, die offenbar länger nicht genutzt werden? Bei der Stadt bedient man sich zur Ermittlung dieser Daten eines laut Verwaltung verlässlichen Verfahrens — der Stromzählermethode. Sie basiert auf der Auswertung von Stromzählerdaten: Als Indikator für eine leerstehende Wohnung wird ein jährlicher Stromverbrauch von unter 200 kWh pro Jahr festgelegt. Denn das gilt als so wenig, dass man davon ausgehen kann, dass niemand die betreffenden Räume dauerhaft nutzt. Bei dieser Methode können mit überschaubarem Erfassungsaufwand Informationen über die Verteilung der Wohnungsleerstände dargestellt werden, erklärt die Statistikstelle der Stadt.

Sie geht von insgesamt 198 232 Wohnungen zum Stichtag 31. Dezember 2016 aus. Es ergibt sich eine Anzahl von 11 624 leerstehenden Wohnungen. Das entspricht einer Verbesserung gegenüber vergangenen Jahren: Verglichen mit dem Untersuchungsjahr 2012/13 sank die gesamtstädtische Leerstandsquote von 6,8 Prozent auf 5,9 Prozent.

Wuppertal gewann zudem 10 509 Einwohner hinzu, ein Plus von 3,1 Prozent. So dass sich Ende vergangenen Jahres eine Bevölkerungszahl von 358 523 Einwohnern ergibt.

Je älter desto leerer: So lässt sich, kurz gesagt, das Ergebnis der Leerstands-Untersuchung zusammenfassen, was die unbewohnten Häuser betrifft. Denn überproportional betroffen sind Altbauten mit einem Baujahr bis 1919: Deren Leerstandsquote liegt laut Stadt bei neun Prozent.

In den Baualtersklassen der Jahre 1920 bis 1969 variiert der Leerstand zwischen 5,1 Prozent und 6,4 Prozent. Ab Baujahr 1970 sinkt der Anteil der leerstehenden Wohnungen sukzessive auf 1,6 Prozent ab 2000.

Auch sind mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern von Leerstand (6,4 Prozent) betroffen als Ein- und Zweifamilienhäusern (3,9 Prozent).

Räumlich konzentriert sich der Leerstand auf den Wuppertaler Osten und Bereiche entlang der Talachse. Aber auch einzelne Quartiere in Langerfeld sowie im Stadtbezirk Cronenberg weisen überdurchschnittliche Leerstandsquoten auf. Insgesamt seien die klassischen Eigenheimgebiete am Stadtrand weniger betroffen.

Bei den erhöhten Leerstandsquoten in den Quartieren der Talachse handelt es sich in der Regel nicht um typische Ein- und Zweifamilienhäuser im Sinne von Eigenheimen — die dort auch kaum anzutreffen sind. Sondern eher um kleinere Mehrfamilienhäuser mit zwei Wohneinheiten, oftmals auch kombiniert mit Gewerbe.