Weniger Überstunden und mehr Personal für Wuppertals Feuerwehrleute

Eine Erhöhung der Zulage für Mehrarbeit sei für Wuppertals Kräfte nicht vorgesehen, erläuterte Feuerwehrchef Siegfried Brütsch.

Wuppertal. Wenn voraussichtlich ab Oktober 2014 zehn ausgebildete Brandmeister ihren Dienst bei der Wuppertaler Feuerwehr antreten, dann sollen sie nicht nur retten, löschen und schützen, sondern auch ihre Kollegen entlasten: „Die wöchentliche Arbeitszeit wird auf 48 Stunden reduziert“, kündigte Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch am gestrigen Dienstag an.

Damit folge man EU-Regelungen zur Reduzierung der Arbeitszeit. Just am Dienstag sei dazu eine neue Dienstvereinbarung unterzeichnet worden, so Brütsch. Gleichzeitig werde aber auch mehr Personal gebraucht: Wie viele Kräfte das sein könnten, stehe derzeit noch nicht fest.

Nach dem Willen der Landtagsfraktionen von SPD und Grünen soll die Zulage für Mehrarbeit bei der Feuerwehr erhöht werden. Am Dienstag wurde dazu ein Gesetzesentwurf beschlossen. Er sieht vor, die Zulage für freiwillige erhöhte wöchentliche Regelarbeitszeit im feuerwehrtechnischen Dienst zu erhöhen, erläuterte Dietmar Bell (SPD). Geplant sei, diese sogenannte Opt-Out-Zulage von derzeit bis zu 20 auf dann bis zu 30 Euro pro Schicht zu erhöhen. Eine Regelung sei notwendig, um den Kommunen weitere drei Jahre Zeit zu geben, die EU-Regelung zur Reduzierung der Arbeitszeit von 54 auf 48 Stunden umzusetzen, teilten die SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann am Dienstag mit.

Die Übergangsfrist werde zum 31. Dezember 2016 auslaufen. Bis dahin müssten die Kommunen genügend Personal bei den Feuerwehren ausbilden und einstellen.

Eine Erhöhung der Zulage für Mehrarbeit sei für Wuppertals Feuerwehrleute nicht vorgesehen, sagte Siegfried Brütsch: „Wir werden dies nicht anwenden, sondern auf 48 Stunden gehen und unser Personal weiter aufstocken.“ Die Mitarbeiter bekämen künftig 19 statt zuvor 20 Euro pro Schicht, „müssen dafür aber auch weniger arbeiten“. Und: Wenn wie geplant die Stundenzahl reduziert werde, würden auch viel weniger Einsatzkräfte als bisher überhaupt einen solchen Aufschlag erhalten. Brütsch: „Es geht um Geld — es geht vor allem aber auch um Gesundheitsschutz.“