Weniger Werbeflächen auf der neuen Schwebebahn
Die ersten neuen Modelle treffen erst 2015 ein. Bis Sommer 2016 sollen alle alten Schwebebahnen ersetzt sein.
Wuppertal. Als die Stadtwerke das Design der neuen Schwebebahnwagen vorgestellt hatten, meldeten sich natürlich auch die Kritiker. Ein Einwand: Egal, wie die Schwebebahn aussehe, die WSW würden ja doch alles mit Werbung bekleben. Genau das passiert nun aber offenbar nicht. Vielmehr sollen die neuen Züge mit ihrem neuen Design als Bahnen erkennbar und das Blau der Schwebebahnwagen prägend bleiben, wie Ulrich Jaeger, Geschäftsführer von WSW mobil, erklärt.
Und das bedeutet: Die auf den Schwebebahnwagen für Beklebungen zur Verfügung stehenden Flächen werden deutlich eingeschränkt. Das Erscheinungsbild der neuen Wagen ist also weniger stark als derzeit durch Werbebeklebung bestimmt. Künftig, so sieht es das mit der Berliner Designagentur „büro+staubach“ sowie mit Vermarkter Ströer abgestimmte Konzept vor, kann nur noch auf dem Mittelstück zwischen den Gelenken sowie auf der Unterseite der Bahnen (siehe Fotos oben) geworben werden.
Das bedeutet auch, dass die Fenster in diesem Bereich (und zwar nur in diesem Bereich) wie auch schon bei Bussen üblich mit Werbung überklebt werden. Die Schwebebahn-Reisenden werden aber trotzdem auch weiterhin von innen durch die Fenster schauen können. Und die Seitenflächen der Wagen bleiben komplett werbefrei.
Ganz auf Werbung zu verzichten, kommt für die Stadtwerke nicht infrage. Denn die Einnahmen (über die genaue Höhe sagen weder die WSW noch Ströer etwas) dienen auch dazu, das strukturelle Defizit im Wuppertaler Nahverkehr abzumildern.
Bis die neuen Schwebebahnzüge durch Wuppertal schweben, wird allerdings noch mehr Zeit als vorgesehen vergehen. Wie Jaeger amDonnerstag berichtete, wird sich die Einführung mindestens um acht Monate verzögern. Ein Detail sei zum anderen gekommen. So hätten sich immer wieder weitere Umplanungen ergeben. Es handele sich eben um die Schwebebahn — und die ist nun einmal ein Unikat.
Die erste neue Bahn wird nach jetzigem Stand also erst im Frühjahr 2015 eintreffen. Bis Ende des Sommers im Jahr 2016 sollen dann alle Fahrzeuge aus den 1970er Jahren ersetzt sein. Jaeger macht aber auch klar, dass natürlich immer wieder zusätzliche Verzögerungen hinzukommen könnten.
Insgesamt geben die Wuppertaler Stadtwerke rund 122 Millionen Euro für die neue Schwebebahngeneration aus.