Wie der Wuppertaler Zoo sich auf den Winter vorbereitet

Die Zahlen des Superjahrs 2009 mit 620 000 Besuchern werden fast erreicht. Mildes Wetter bringt Vorteile für Mensch und Tier.

Wuppertal. Wenn sich die Menschen in den Innenstädten an den Buden der Weihnachtsmärkte drängeln, dann beginnen die ruhigen Tage für die Tiere im Wuppertaler Zoo. Das Jahr geht zu Ende, über die Wege bummeln fast auschließlich Stammgäste, und der Zoo stellt sich auf die kalte Jahreszeit ein. Dazu bleibt ein wenig mehr Zeit als in den vergangenen Jahren, denn der erste Schnee hat doch lange auf sich warten lassen. Kein Vergleich zu den Bedingungen im Vorjahr. Und bei weiterhin recht milden Temperaturen dürfen die Elefanten bis spät ins Jahr ihre 4340 Meter große Außenanlage nutzen.

„In diesem Herbst war die Herde nur an einem nasskalten, verregneten Tag nicht draußen vor der Tür. In der Regel bestimmen die jüngsten Elefanten Uli und Shawu, wohin die Reise geht, denn wenn die beiden zu bibbern anfangen, dann müssen auch alle anderen in die warme Stube“, sagt Gustav Röckener, der erfahrene Elefantenpfleger im Wuppertaler Zoo.

Dass sich Elefanten sehr wohl einen Schnupfen oder gar eine schlimme Erkältung einfangen können, weiß Zoodirektor Ulrich Schürer, Namenspatron des kleinen Elefantenbullen Uli. Der kleine Uli wurde im Frühjahr im Wuppertaler Zoo geboren und sah am Montag zum ersten Mal Schneeflocken. Wenn dann einmal richtig schneit, werden die Elefanten nur noch zu kurzen Ausflügen ihre warme Unterkunft verlassen. Zurzeit ist auch Elefantenbulle Tusker mit von der Partie, denn die Jungtiere sind inzwischen groß genug, um dem Riesen aus dem Weg zu gehen. Und keines der Weibchen ist in der Brunft. So ist der Familienfrieden gesichert und Tusker muss nicht abseits stehen. Die Elefantenherde zählte in diesem Jahr wieder zu den großen großen Attraktionen des Wuppertaler Zoos.

„Zum Ende dieses Jahres werden wir uns wohl über fast so viele Besucher freuen dürfen, wie im Superjahr 2009, als wir 620 000 Gäste gezählt haben“, sagt Zoodirektor Ulrich Schürer. An das Jahr 2010 denkt er weniger gern zurück, denn da fuhr die Schwebebahn monatelang nicht, was den Zoo auch viele Gäste kostete. Doch der Zoo in Kombination mit der Schwebebahn ist ein Dauerbrenner. Zurzeit verlieren sich die Besucher in der großen Anlage, die an vielen Stellen winterfest gemacht wird. Der große Teich in der Nähe des Eingangs ist komplett abgelassen worden, viele Enten sind auf die obere Vogelwiese umgesiedelt worden. Der 130 Jahre alte Teich wird alle paar Jahre entschlammt, was rund 14 Tage dauert. Wenn das Wasser wieder eingelassen wird, kehren die Enten zurück und halten das Wasser schwimmend eisfrei. „Und wenn es zu kalt wird, können wir mit dem Zufluss von Wasser den Teich eisfrei halten. Wenn es aber nicht ganz so kalt ist, dann schaffen die Enten das alleine. Zumal sich den Zoo-Enten auch die heimischen Wildstockenten angeschlossen haben. Die dürfen mitfuttern, helfen dafür aber auch auf dem Teich mit“, sagt Ulrich Schürer.