Wie integrieren Wuppertaler Schulen behinderte Kinder?

Gemeinsames Lernen an Schwerpunktschulen.

Wuppertal. Darüber, wie sich künftig der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung organisieren lässt, ist auch in Wuppertal längst noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Ausgangssituation ist allerdings eine komplexe. So besuchen derzeit rund 35 Prozent der Kinder mit Behinderung in Wuppertal einen gemeinsamen Unterricht. Integrative Lerngruppen gibt es an allen Schulformen. Und klar ist auch, dass die Förderschulen künftig weniger als heute der exklusive Ort der Beschulung von Kindern mit Handicap sein werden, so Schuldezernent Matthias Nocke.

Nocke glaubt jedoch nicht, dass die Förderschulen deshalb in naher Zukunft ganz verschwunden sein werden. Dafür sind die Behinderungen viel zu unterschiedlicher Natur. Und Nocke hebt hervor, dass auch bei der Umsetzung der entsprechenden UN-Konvention in allen Bildungsbereichen das Motto „Qualität vor Tempo“ gilt.

Um die Wege zu dieser Qualität geht es bei der nächsten Bildungskonferenz mit Akteuren der Wuppertaler Bildungslandschaft am Mittwoch, 30. Mai, im Ratssaal. 120 Menschen haben sich für die ganztägige Veranstaltung bereits angemeldet. Ganz am Ende werden wie bereits bei der „1. Regionalen Bildungskonferenz“ zum Thema „Übergänge gestalten — Schule, Beruf, Studium“ in Workshops gesammelte Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Zuvor stellen unter anderem Fritz-Harkort-Schule, Grundschule Königshöher Weg, Hermann-von-Helmholtz-Realschule, Gesamtschule Langerfeld und Gymnasium Bayreuther Straße vor, wie sie inklusiv arbeiten. Eine Erkenntnis wird mutmaßlich häufig zu hören sein: Die Arbeit stellt eine Bereicherung dar. Doch sie muss zumindest gut organisiert sein.

Eine mögliche Organisationsform: Die Bildung von Schwerpunktschulen für einzelne Handicaps. Dafür wird die Stadt aber noch mehr Schulen als jetzt identifizieren müssen. Schon jetzt gibt es solche Engagements auch am Gymnasium Kothen und dem WDG. Wenn Eltern von Kindern mit Handicap künftig also einen Platz an einer inklusiv arbeitenden Regelschule einklagen möchten, dann werden Sie zwar wahrscheinlich auch einen solchen Platz erhalten können, aber nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe des Wohnstandorts, sondern an einer der Schwerpunktschulen irgendwo im Stadtgebiet.