Wie kommt die Luft ins Saxophon?
Tag der offenen Tür: Die Bergische Musikschule gab ihren Gästen die Gelegenheit, Instrumente zu testen – vom Klavier bis hin zur Mandoline.
Wuppertal. "Und nun möchte ich Sie ermuntern, Ihren Mund weit zu öffnen." Wolfgang Schmidtke lächelt gewinnend. Nein, Wuppertals Vorzeige-Jazzer hat sich nicht zum Zahnarzt umschulen lassen. Mit dieser Aufforderung machte er Dennis Flett Mut, "kräftig Luft zu holen" und auszuprobieren, wie die ins Saxophon kommt, um einen Ton zu erzeugen.
Schließlich war an der Bergischen Musikschule Tag der offenen Tür "und anders als beispielsweise Streichinstrumente eignen sich Blasinstrumente grundsätzlich gut, um von Erwachsenen erlernt zu werden". Was der aus Berlin angereiste Mann dann produzierte, klang eher nach gequälter Kindertrompete. "Stellen Sie sich vor: da steht eine Kerze", gab Schmidtke Tipps - und siehe da, ein warmtönender Laut verließ das Saxophon.
Dass die "Resonanz wieder super ist", fand nicht nur Wolfgang Schmidtke. "Die am häufigsten gestellte Frage: Ab welchem Alter kann mein Kind ein bestimmtes Instrument spielen?’". Nicht nur das wurde am Samstagnachmittag im Kolkmannhaus geklärt. Bernd Mischke und sein Team hatten jeden Quadratzentimeter der Musikschule genutzt, um Interessierte wie Emma (9), Cynthia-Miriam (7) und Maren (10) Musikinstrumente ausprobieren zu lassen. Dazu gehörte die Gitarre ebenso wie die Mandoline oder das Klavier.
Natürlich gab es Klangbeispiele, die zeigten, was aus Spaß wird, wenn regelmäßig geübt wird. Unter der Leitung Martin Zobels spielte die Big Band Jazz, das Salonorchester spielte und getanzt wurde auch. Viele nutzten den Nachmittag auch, um darüber zu sprechen, ob ihr Kind denn nun diesen oder jenen Kurs besuchen sollte. "Zu Anfang ist man ja mit Feuereifer dabei. Und dann steht die Gitarre bloß in der Ecke rum", moserte Anna-Maria Meißner über den Übungseifer ihres Sohnes Marc. Ganz andere Sorgen plagten Dorothee Klietek. "Wenn ich ein A’ anschlage, klingt das immer schummerig. Der Klavierstimmer meinte, da geht gar nichts mehr." Trost fand die Musikerin bei der Tombola. Andere gewannen Glitzersterne und Sektgläser, sie durfte sich über ein Stofftier freuen.