Theater in der Kirche ist ein Erfolg
Pfarrer kommentieren Bühnen-Produktionen.
Wuppertal. "Eine Kulturpartnerschaft zwischen Theater und Kirche ist nicht selbstverständlich." Umso glücklicher ist Pfarrerin Sylvia Engels, dass diese ungewöhnliche Verbindung in Wuppertal funktioniert. "Sehr gut sogar."
Regelmäßig heißt es deshalb: "Abends ins Theater, morgens in den Gottesdienst". Das Konzept der Reihe geht auf, wie Engels in der Elberfelder Citykirche freudig feststellt: "Wir gewinnen das Kulturpublikum wieder für den Gottesdienst."
Engels jedenfalls glaubt an die Reihe, die in der Spielzeit 2005/2006 mit einem Gottesdienst zum Schauspiel "Der Bus" begonnen hatte. Zwei Jahre später gesellte sich auch die Opern-Sparte dazu. "Sechs Pfarrer aus dem Kirchenkreis Wuppertal" kommentieren seitdem das Theater, das in Wuppertal geboten wird. Dass dies Sinn macht, steht für Engels außer Frage: "Gutes Theater will verändern. Eine gute Predigt will auch zur Veränderung anregen", sagt die Pfarrerin. "Die Diagnose der Kunst ist für uns eine Bereicherung."
Konkrete Anknüpfungspunkte gebe es reichlich - gerade auch mit Blick auf die aktuelle Brecht-Inszenierung "Im Dickicht der Städte". "Brecht wurde einmal gefragt, welches Buch das wichtigste sei", betont Engels. "Er sagte: ,die Bibel’. Außerdem baute er in seine Geschichten biblische Figuren ein."
Grund genug, um "Im Dickicht der Städte" zum Thema einer Predigt zu machen: Wolfgang Junker nimmt am 29. November Bezug auf das Brecht-Stück.