Musik spricht für sich: Genuss ohne viele Worte

Das Wuppertaler Ensemble der Mandolinen-Konzertgesellschaft verzichtete auf eine Moderation – und setzte ganz auf festliche Konzertklänge.

Wuppertal. "Unser Programm bietet Höhepunkte aus der festlichen und virtuosen Musik des Barocks." So kündigte Detlef Tewes den Auftritt der Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal in der Stadthalle an. Im Grunde genommen waren das dann auch die einzigen Worte, die der Leiter und Dirigent an diesem Abend offiziell sprach. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Repertoire genau so, wie es auf den zitronengelben Programmzetteln abgedruckt war, ohne jedwede Anmoderation, Erklärung oder Ausführung gespielt.

Den Auftakt machte das etwa 30 Personen starke Ensemble mit Michael Praetorius’ "Tänze aus Terpsichore". Und wer von den rund 180 Zuhörern - der Mendelssohn Saal war nicht ausverkauft - mehr haben wollte, als sich nur aufs Zuhören zu beschränken, der schaute in den Konzert-Beipackzettel. Dort war einiges Wissenswertes zu erfahren, beispielsweise über die Komponisten des Abends.

Der Nachwelt ist Michael Praetorius (1571-1621) vor allem als Musikschriftsteller und Theoretiker in Erinnerung geblieben. Seine beliebte Sammlung weltlicher Tänze, eben jenen "Tänze aus Terpsichore", hatte er nach gleichnamiger griechischer Muse des Tanzes benannt. Doch nicht nur über Girolamo Frescobaldi oder John Dowland gab es Einiges zu erfahren. Erstgenannter war bereits in jüngsten Jahren Organist am Petersdom.

Die von ihm komponierte "Aria detta la Frescobalda" wurde als Gitarrensolo von dem 1992 geborenen Felix Siebeneicker vorgetragen. Der wiederum kann nicht bloß gut Gitarre spielen, was er schon nach wenigen Takten eindrucksvoll bewies, Insider kennen ihn auch als Bass im Männerchor der Wuppertaler Kurrende.

Siebeneicker blieb nicht der einzige Solist. Nach der Pause trat Flötist Karsten Greth zusammen mit dem Zupforchester an, um Georg Philipp Telemanns Konzert in h-Moll TWV 51 ohne Fehl und Tadel zu spielen. Ein Wiedersehen gab es ebenso mit Antje Bischof, der aus Wuppertal stammenden Sopranistin. Insgesamt drei Lieder trug sie vor. Zunächst ließ sie anrührend "Flow my Tears" erklingen, ehe sie "Music for a While" und "Hark! The ech’ing Air", beide von Henry Purcell, ertönen ließ.

Einen klangvollen Genuss bescherten auch Julia Hoppe und Maren Littkemann an den Mandolinen ebenso wie Katrin Eisenacher an der Mandola.