Wiederwahl: Johannes Slawig bleibt acht Jahre Kassenwart
Mit den Stimmen von SPD und CDU wurde Johannes Slawig (58) in seinem Amt als Stadtkämmerer bestätigt.
Wuppertal. Der Stadtrat hat am Montag die wichtigste Personalie Wuppertals in diesem Jahr entschieden. Mit der Mehrheit von CDU und SPD ist Johannes Slawig für weitere acht Jahre in seinem Amt als Kämmerer bestätigt worden. Der 58 Jahre alte Familienvater führt die Finanzgeschäfte der Stadt bereits seit 1998. Er ist gleichzeitig Stadtdirektor und damit innerhalb von Rat und Verwaltung Vertreter von Oberbürgermeister Peter Jung (CDU).
Nach seiner Wahl zeigte der neue und alte Kämmerer sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Es ist ehrlich“, sagte er. Und: „Ich habe als Kämmerer viele schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen, maßgeblich an der Großen Kooperation mitgearbeitet und sie möglich gemacht.“ Es gebe nun Aufgaben genug, die angepackt werden müssen. Als Beispiel nannte er den Haushaltssanierungsplan 2015. „Ein Ende der Haushaltssperre noch in diesem Jahr sehe ich nicht“, sagte Slawig,
Die Wiederwahl in der Ratssitzung galt als Formsache, nachdem sich SPD und CDU vor knapp zwei Wochen auf die Fortsetzung ihrer Kooperation im Rat geeinigt hatten.
Slawig ist im November 1998 auf Betreiben der CDU erstmals zum Stadtkämmerer gewählt worden. Ende 2006 begann seine zweite Amtszeit. In die Ägide, der aus Paderborn nach Wuppertal kam, fällt die wohl größte Finanzkrise in der jüngeren Geschichte Wuppertals. Sie gipfelte in mehrere Haushaltssicherungskonzepte, die den Handlungsspielraum der Stadtverwaltung seit Jahr und Tag einschränken.
Nach der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres wurde der städtische Finanzminister dem Vernehmen nach zum Zankapfel, der die Vereinbarung einer sogenannten Ampel von SPD, FDP und Grünen verhinderte. Demnach sollen die kleinen Parteien die Ablösung des Kämmerers gefordert und nicht zuletzt davon ihre Zusammenarbeit mit der SPD abhängig gemacht haben.
Diese Haltung von Grünen und Liberalen spiegelte sich am Montag auch im Wahlergebnis wider. Beide Fraktionen verweigerten dem Kämmerer ebenso ihre Zustimmung wie die Linken und einer der Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW).
Für eine eindeutige Mehrheit reichte es dank der 39 Mandatsträger von SPD und CDU dennoch.