Kulturpreis „Wir bieten eine Kulturfarbe, die zu Wuppertal gehört“

Wuppertal · „Ort“ wurde zum zweiten Mal in Folge mit dem Bundesspielstättenpreis „Applaus“ ausgezeichnet.

Gunda Gottschalk (l. ) und Anne -Kathrin Reif freuen sich über den Bundesspielstättenpreis „Applaus“.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bereits zum zweiten Mal in Folge und zum fünften Mal insgesamt ist der „Ort“ mit dem Bundesspielstättenpreis „Applaus“ ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Beste Spielstätte“ nahmen Rita Küster und Klaus Brocken vom Vorstand der Peter Kowald Gesellschaft (PKG) die Auszeichnung bei der Preisverleihung in Erfurt entgegen. Überreicht wurde er von der Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Bei dem Spielstättenpreis steht der Name „Applaus“ für die „(A)uszeichnung der (P)rogramm(pla)nung (u)nabhängiger (S)pielstätten“. Verliehen wird er in drei Kategorien.

Der „Ort“ hat ihn in der Kategorie „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“ bekommen. Seit der Gündung ist die Violistin Gunda Gottschalk im Vorstand der PKG aktiv. „Hier hat permanentes ehrenamtliches Engagement mal wieder viel Geld für unsere Spielstätte erarbeitet, ohne das so ein Angebot nicht möglich wäre.“ Die Unterstützung durch die Stadt reicht nicht, daher freut sich auch Vorstandsmitglied Anne-Kathrin Reif über die Auszeichnung und das damit verbundene Preisgeld. „Das ist für uns ein Ansporn unser Programm auf diesem Level zu halten.“  10 000 Euro stehen den Betreibern nun zur Verfügung. Die Peter Kowald Gesellschaft  gründete sich, kurz nach dessen Tod vor 20 Jahren, um den Ort im Sinne des Musikers weiterzuführen und mit Leben zu füllen.

Das Programmkonzept
für das Jahr 2021 überzeugte

Mit den Mitteln von improvisierter Musik, Tanz und bildender Kunst, im Dialog mit den Artist-in-Residence-Künstlern aus aller Welt, mit Diskussionsrunden und Filmabenden und mit einem jährlichen kleinen Festival. Das „große Gespräch“, um das es Peter Kowald ging und dass er immer und überall und mit allen Mitteln anzettelte. Dank dieses Engagements wurde die Spielstätte für ihr „qualitativ anspruchsvolles und kreatives Programmkonzept für 2021“ ausgezeichnet. „Wir bieten eine Kulturfarbe die zu Wuppertal gehört“, finden die beiden Akteurinnen und wünschen sich für die Zukunft, dass der „Ort“ strahlt und eine sichtbare Marke in der Stadt bleibt. Man freut sich auf die kommenden Veranstaltungen im neuen Jahr, die ohne „Schwellenangst“, auch wenn der Eingang der eines Wohnhauses ist, besucht werden können. Am Sonntag 8. Januar, gibt es um 15 Uhr  einen „kaffeekladeraDADAtsch: Schwitters zum 75. Geburtstag“ mit  Christian Graeff (Sprache), Philine Halstenbach (Sprache), Mitch Heinrich (Sprache), Christoph Irmer (Violine), Maik Olhoff (Schlagzeug), Ute Völker (Akkordeon).

Am Donnerstag, 12. Januar, heißt es um 20 Uhr cine:ort Wayne Shorter: The Language of the Unknown, (Regie: Guido Lukoschek, Arthaus Musik 2014, 57 Min., engl.) Am Montag, dem 16. Januar, gibt es um 20.00 Uhr bei „Neue Musik und Kammermusik“ ein Konzert mit Wei-Chue Chen (Viola) und Yu-Chin Ho (Klavier).  In Planung ist im kommenden Frühjahr  wieder ein Festival vor Ort zum Thema Hans Reichelt. Kazuhisa Uchihashi wird dann mit dem Daxophon zu hören sein.

Nach Wuppertal ging eine weitere Auszeichnung im Rahmen des „Applaus“-Preises. Das „Loch“ an der Plateniusstraße bekam den Preis  in der Kategorie „Beste Livemusikprogramme“.  Die Initiative Musik realisierte den Programmpreis „Applaus“ und seit 2013 wurden mehr als 600 Auszeichnungen für Musikclubs und Veranstalter verliehen. Die Jury setzt sich aus Kennern der Musik- und Livebranche zusammen.

Ziel ist die finanzielle Stärkung gerade kleiner und mittlerer Clubs mit hochwertiger und trendsetzender Livemusik, die Bedeutung der regionalen Veranstalter zu unterstreichen und die öffentliche Aufmerksamkeit für die strukturellen Herausforderungen der unabhängigen Musikclubs zu erhöhen.