Naturerlebnis und Industriekultur

Ein neues Dach für das Projekt „Ehrenamt Gastgeber“

Foto: Knut Reiffert

Wuppertal. Wenn Lutz Kleuser den 1746 erbauten Steffenshammer im Morsbachtal erklärt, hat er es schon mal mit Ingenieuren aus China oder Schülern aus Usbekistan zu tun. „Die staunen, seit wie vielen Jahrhunderten es hier schon Industrie gibt“, berichtet der Remscheider.

Wenn der Solinger Jan Boomers mit Gruppen in der Ohligser Heide, im Remscheider Feldbachtal oder am Beyenburger Stausee unterwegs ist, wird auch gestaunt: „Sogar Einheimische sind überrascht, wie vielfältig die Natur hier ist“, hat der Leiter der für das Städtedreieck zuständigen Biologischen Station festgestellt.

Industrie und Natur sind im Bergischen keine Gegensätze. Erst recht nicht im 2010 initiierten Projekt „Ehrenamt Gastgeber“, zu dem die Fördervereine der Kotten und Hämmer ebenso gehören wie die „Wupper-Tells“ oder der Bergische Ring mit seinen historischen Rundfahrten. „Wir wollten dem ehrenamtlichen Einsatz ein Gesicht verleihen und es gleichzeitig in unsere Bestrebungen zur Förderung der Tourismusregion integrieren“, erinnerte Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur (Bea), an das erfolgreich umgesetzte Konzept des Projekts, dessen Etat von 314 000 Euro zu 80 Prozent durch die EU gefördert wurde.

Bei einem Gesicht ist es natürlich nicht geblieben. 160 Aktive aus 64 verschiedenen Vereinen waren in dem Netzwerk aktiv. Vor allem Multiplikatoren, die die Attraktionen des Städtedreiecks präsentiert haben. Ihre Leistung in Zahlen: 20 000 bis 30 000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit pro Jahr. 14 von ihnen bekamen gestern einen „bergischen Orden“ — einen heimischen Apfelbaum.

Bodo Middeldorfs wichtigstes Anliegen ist es jetzt, das Know How, das sich die Projektteilnehmer seit 2012 angeeignet haben, unter ein neues Dach zu bringen. Genauer gesagt den von ihm geleiteten Verein Bergisches Land Tourismus Marketing (BLTM).