Ohligsmühle: Entscheiden die Wuppertaler jetzt selbst?
Nach dem Scheitern einer europaweiten Ausschreibung wollen die Grünen ein Bürger-Beteiligungsverfahren.
Wuppertal. Viel Handel, ein hochwertiges Hotel, Ausschluss von Discountern, hochwertige Gastronomie, eine moderne Überführung über die B 7 - die Pläne für die Bebauung der Ohligsmühle sind weit fortgeschritten. Doch die europaweite Ausschreibung erwies sich einmal mehr als Hemmschuh. Auch in der zweiten Runde scheiterten potenzielle Investoren am komplizierten Ausschreibungs-Geflecht. Die Folge: Die Entwicklung der Ohligsmühle liegt vorerst auf Eis.
Ein Umstand, den die Grünen nun nutzen möchten, um die Wuppertaler selbst darüber befinden zu lassen, was an der Ohligsmühle passieren soll. Lorenz Bahr von den Grünen: "Hier ist jetzt die Gelegenheit, transparent zu verfahren und mit den Menschen zu planen, nicht über ihre Köpfe hinweg." Er möchte ein extern moderiertes Bürgerbeteiligungsverfahren installieren. Immerhin hätten sich viele Wuppertaler von den Plänen für die Ohligsmühle alles andere als angetan gezeigt. Möglich sei auch, auf eine Bebauung ganz zu verzichten.
Das allerdings sieht Oberbürgermeister Peter Jung völlig anders. Letztlich sei es das Ausbleiben eines Abschlusses mit einem Investor auch der Finanzkrise geschuldet. Von einem Bürgerbeteiligungsverfahren hält er in dieser Sache nicht viel, weil da am Ende ein Wunsch stehen könnte, der sich gar nicht realisieren lässt. Jung: "Eine städtische Investition wird es nicht geben." Vielmehr gehe es finanziell ja auch um Haushaltskonsolidierung.
Sein Argument zum Beispiel für den Bau eines hochwertigen Hotels auf dem Elberfelder Filetstück: "An uns ziehen viele große Kongresse vorbei, weil wir nicht die passenden Hotels haben."