23.000 Menschen in Wuppertal sind ohne Arbeit
Wuppertal. Er wollte es angesichts ihrer kaum verborgenen Ergriffenheit so emotionslos wie möglich machen, das ist Oberbürgermeister Peter Jung aber nicht ganz geglückt: Zum Abschied von Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit, nannte Jung sie eine Frau, die erstens kreativen Ideen gegenüber nie verschlossen war und der zweitens die Jugend stets am Herzen lag.
Und Katja Heck konnte nicht verbergen, dass ihr der Abschied alles andere als leicht fällt.
Da passte es ins Bild, dass sie am Mittwoch noch den Start des Berufsbegleiter-Projekts verkünden konnte, bei dem Schülern in der neunten Klasse beim Übergang von der Schule in den Beruf geholfen wird.Die Zahlen der Agentur allerdings sind der Wirtschaftskrise entsprechend sehr nüchtern: Denn mittlerweile machen im Bezirk der Agentur inklusive Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus 12.500 Menschen in mehr als 300 Betrieben Kurzarbeit. Allein in Wuppertal sind es rund 5700 Menschen in knapp 170 Unternehmen.
Die Arbeitslosenquote steigt auf 13 Prozent, im Vormonat waren es 12,8, im Vorjahresmonat 11,5 Prozent. Aktuell haben in Wuppertal fast 23.000 Menschen keine Arbeit. Das sind 300 mehr als im Januar.Besonderheit: Verstärkt haben sich Männer arbeitslos gemeldet. Das ist offenbar dem Umstand geschuldet, dass gerade in der Industrie Arbeitsplätze abgebaut werden. So sind im Vergleich zum Vorjahr etwa 1800 Männer mehr arbeitslos, aber nur 400 Frauen.
Doch auch in diesen schwierigen Zeiten stellen die Unternehmen noch ein: Zwar meldeten sich 3600 Menschen arbeitslos, doch 3300 beendeten ihre Arbeitslosigkeit auch. Und das sind 300 mehr als im Januar. Insbesondere der bedarf nach Fachkräften hat nicht nachgelassen.
Mit Sorge blickt die Agentur allerdings auf die Entwicklung bei Opel. Sollte es dort böse enden, könnte das auch gravierende Folgen für die Autozulieferer in Wuppertal haben. Prognosen wagt aber niemand.