Thielenhaus Technologies wird 100 Jahre alt
Wuppertal. Mit Firmenjubiläen ist es in Zeiten der Wirtschaftskrise so eine Sache. Mit großen Feiern tun sich die Beteiligten da mitunter schwer. Deshalb feiert Thielenhaus Technologies das 100-jährige Bestehen heute nicht etwa sehr aufwändig, sondern im kleinen Rahmen in den Räumlichkeiten an der Schwesterstraße mit Mitarbeitern und Ruheständlern.
Gegründet wurde das Unternehmen 1909 als Textilmaschinenfabrik Ernst Thielenhaus, 1936 folgte der Schritt auf den Werkzeug-Maschinenmarkt. Mit Microfinish kam 1952 ein Verfahren hinzu, das den Zugang auf den Weltmarkt eröffnete. Im Jahr 2002 folgte zudem die Fusion mit ZK Koellmann zu Thielenhaus Technologies.
Ein Firma, die mit weltweit rund 220 Mitarbeitern (davon gut 130 in Wuppertal) zum Beispiel Automobilhersteller und Formel-1-Teams mit Werkzeugmaschinen bedient. Diese Maschinen ermöglichen die extrem präzise Behandlung von Oberflächen. Und das ist Voraussetzung unter anderem für geringe Reibung, hohe Rundheit und geringe Laufgeräusche.
Weitere Einsatzgebiete für die Präzisionswerkzeugmaschinen zur Oberflächenfeinstbehandlung sind Computertechnik, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik. Zum Beispiel Endoprothesen erhalten durch die Microfinish-Feinstbehandlung eine höhere Belastbarkeit und längere Lebensdauer - unter anderem, weil die chemischen Stoffe im Körper den Prothesen nicht mehr so stark zusetzen. Längst hat sich Thielenhaus so den Rang eines Marktführers in der Oberflächenbehandlung erworben und ist mittlerweile auch im Segment Wälzlager tätig. Kugel- und Rollenlager erhalten dabei eine größere Tragfähigkeit. Doch auch im Alltag werden die Menschen mit den Thielenhaus-Kompetenzen konfrontiert: Die Geräusche eines Scherkopfes in einem Rasierer sind zum Beispiel deshalb so gering geworden, weil die Microfinish-Feinstbearbeitung zum Zug kommt.
Thielenhaus Technologies hat zudem zwei Tochtergesellschaften in den USA und eine in Shanghai.