Traditionshaus Pasche schließt bis Ende Juni
Nach 132-jähriger Firmengeschichte attestiert Inge Pasche-Fischer einen Wertwandel bei den Konsumenten.
Wuppertal. 40 Jahre lang hat sie quasi keine Zeit gehabt. Wenn Inge Pasche-Fischer also nun das Einrichtungshaus Pasche an der Friedrich-Ebert-Straße schließt, tut sie das zwar auch auch mit einem weinenden Auge. "Aber traurig bin ich nicht", erklärt sie. Immerhin wird es endlich den Freiraum geben, sich ausgiebig um ihren Mann und die Familie kümmern zu können, den Sohn Alexander vielleicht auch einmal länger als nur zwei Tage in London besuchen zu können.
Dass der das Unternehmen nicht übernehmen möchte, stellt einen der Schließungsgründe dar. Inge Pasche-Fischer spricht jedoch vor allem von einem Wertewandel bei den Konsumenten. Der serviceorientierte Fachhandel mit Waren, die nun einmal nicht zum Schnäppchen-Preis zu haben sind, habe es halt schwer. Gleichzeitig werde der Aufwand ständig größer. Und das Fachpersonal mit Innenarchitekten, eigener Schreinerei und Auslieferung durch Fachleute habe seinen Preis.
Bis Ende März kommenden Jahres soll nun zunächst das Haupthaus mit einem im Januar beginnenden Räumungsverkauf geleert werden. Aus dem Gebäude, in dem Casa an der Aue untergebracht war, wird dann noch weiterverkauft. Ende Juni ist der Geschäftsbetrieb schließlich komplett eingestellt - das Ende einer 132-jährigen Firmengeschichte. Immerhin: Für die meisten der gut 20 Mitarbeiter sei bereits eine Lösung gefunden, wie Inge Pasche-Fischer berichtet.
Natürlich sei das Geschäft etwa seit dem Jahr 2000 rückläufig. Die großen Aufträge jedoch gebe es weiterhin. Woran es fehle, sei insbesondere das ganz normale Tagesgeschäft. Und da führe gerade der Internet-Handel zu erheblichen Beeinträchtigungen - natürlich häufig nach vorhergegangener ausführlicher Beratung im Fachhandel.
Als TV-Entertainer Ralph Morgenstern Mitte Oktober im Einrichtungshaus las, waren die Pläne zur Schließung noch nicht gereift. Damals gab es den Gedanken, das Traditionshaus mit seinen knapp 5000 Quadratmetern auf weniger Fläche weiterzuführen. Doch es kam anders.