Autokrise: Delphi führt ab Januar Kurzarbeit ein
Einigung auf 32 Stunden Wochenarbeitszeit in einer Vier-Tage-Woche.
Wuppertal. Knapp 1000 Menschen in Wuppertal machen bereits Kurzarbeit. Ab Januar erhöht sich die Zahl um mindestens weitere rund 1100. Denn Automobilzulieferer Delphi fährt aufgrund der mangelnden Nachfrage in der Branche die Produktion runter - und nicht nur die.
In einem ersten Schritt wurde bereits die Vereinbarung zur 10-prozentigen zusätzlichen Arbeitszeit widerrufen. Das heißt: Die 44-Stunden-Woche ist wieder Geschichte. Basis aller weiteren Überlegungen ist also die 40-Stunden-Woche.
Und die wird nun um weitere 20 Prozent gekürzt. Das haben die Unternehmensleitung und der Betriebsrat am Freitag vereinbart. Damit wird ab Januar Kurzarbeit eingeführt. Eine Vereinbarung, die für den gesamten Standort und damit nicht nur für die Produktionseinheiten, sondern auch für die Verwaltung und die Ingenieure gilt. Verwaltung und Entwicklung haben in Wuppertal einen Anteil von etwa zwei Dritteln an allen Beschäftigten.
Besonderheit der jetzt gefundenen Lösung: Die Mitarbeiter werden die 32-Stunden-Woche in vielen Fällen nicht in einer Fünf-Tage-Woche absolvieren, sondern nur vier Tage pro Woche arbeiten. Auf die Bearbeitung von Kundenaufträgen und anstehende Entwicklungsarbeiten soll das keine Auswirkung haben.
Bei Delphi wie bei anderen Autozulieferern geht es natürlich gerade jetzt auch um das Thema Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings kommt bei Delphi hinzu, dass der Standort sich auch in Konkurrenz zu anderen weltweit verteilten Delphi-Standorten befindet.
Gerade erst hat Delphi zudem die Koordination für die Entwicklung eines Sicherheitssystems übernommen. Das geförderte Projekt läuft in einem Konsortium mehrerer Wuppertaler Firmen.