Wer macht was mit Opel? Zulieferer halten sich zurück
Über den Opel-Anteil am Gesamt-Umsatz schweigen sich die Wuppertaler Unternehmen aus.
Wuppertal. Bis zu 30.000 Arbeitsplätze bei den nordrhein-westfälischen Autozulieferern hängen nach Erkenntnis der IG Metall an Aufträgen von Opel. Und auch für Wuppertaler Firmen ist Opel nach einer Auflistung der IG Metall oftmals alles andere als ein unbedeutender Kunde. Wohl gerade deshalb sprechen die Unternehmen angesichts einer ungewissen Zukunft des Autoherstellers nicht gerade gerne darüber, wie hoch der Anteil des Opel-Geschäfts am Gesamtumsatz ist. Das mag auch daran liegen, dass intensive Geschäftsverbindungen zu Opel derzeit eher als Malus und Risiko zählen, wenn Unternehmen mit Banken beispielsweise über Kredite verhandeln.
Und wie ist die Lage in Wuppertal? Brose zum Beispiel bedankt sich zwar für das Interesse an dem Unternehmen, berichtet aber nicht im Detail über die Beziehung zu einzelnen Kunden - und quantifiziert sie auch nicht. Coroplast arbeitet viel für VW und hält sich ebenfalls bedeckt.
Delphi, das historisch bedingt enge Bande zu GM und folglich auch zu Opel pflegt, macht natürlich auch Geschäfte mit Opel. Wie hoch der Anteil ist, verrät niemand. Das Unternehmen berichtet jedoch seit Jahren über zunehmende Diversifizierung und meint damit die stetig abnehmende Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Gleichwohl stellt auch Delphi klar: "Jeder Kunde ist wichtig. Jeder Umsatz zählt."
Ähnlich wie Delphi hat auch DuPont traditionell viel mit General Motors zu tun. Opel ist natürlich ein Kunde, da DuPont ohnehin sämtliche Hersteller beliefert. Klare Aussage bei DuPont wie schon bei Delphi: Alle Kunden sind uns wichtig.
Rund 435 Mitarbeiter arbeiten derzeit im Werk von Johnson Controls Interiors. Hergestellt werden Spritzgussteile für Instrumententafeln, Mittelkonsolen und Türverkleidungen. Der Wuppertaler Standort ist nach Unternehmensangaben nicht vom Kunden Opel abhängig. Opel ist zwar in Wuppertal ein wichtiger Kunde, Johnson Controls Interiors fertigt jedoch auch unter anderem für Volvo, Mercedes Benz, Ford, BMW und Mitsubishi.
Walter Klein (WKW) hat nur in sehr geringem Umfang mit Opel zu tun. Die Firma arbeitet jedoch gerade an Projekten für die Marke mit dem Blitz und sähe die auch gerne realisiert.
Für den einzigen Opel-Vertragshändler im Stadtgebiet wäre eine Aus bei Opel ein tiefer Einschnitt, macht Aurego-Geschäftsführer Hans-Joachim Flohr klar. Zwei Drittel des Umsatzes macht Aurego mit Modellen von Opel. Eine Opel-Insolvenz ist für Flohr allerdings kein denkbares Szenario. Dafür sei die Produkt-Palette viel zu gut und innovativ. Derzeit sind die Auftragsbücher zudem sehr gut gefüllt. Beispielsweise in der Frage des Elektro-Autos sei Opel besonders weit. Und in Europa ist Opel rentabel, stellt Flohr klar.