Wohnen über dem Discounter — aber nicht in Wuppertal
Die Mischnutzung liegt in Großstädten im Trend. Auch im Tal sei sie wegen der Topographie sinnvoll, sagt Stadtplaner Rüdiger Bleck. Die Discounter haben jedoch kein Interesse.
Bei den Discountern liegt Mischnutzung im Trend: Der Discounter Lidl baut in Frankfurt seine erste Filiale mit rund 110 Wohnungen über dem Verkaufsbereich, Aldi setzt zwei solcher Projekte in Berlin um, und Norma präsentiert in Nürnberg einen Markt mit Kita im Obergeschoss. Eine solche Nutzung könnte sich Stadtplaner Rüdiger Bleck auf Nachfrage der WZ auch für Wuppertal vorstellen. „Das ist eine attraktive Lösung, gerade bei der topographisch schwierigen Lage bei vielen unserer Flächen“, sagt Bleck. Grundsätzlich sei eine multifunktionale Nutzung für Wuppertal eine gute Idee.
Im Einzelfall stelle sich aber doch die Frage: „Welche Standorte eignen sich wirklich?“ Etwa sei unklar, wie sich die frühe Warenanlieferung mit der zumutbaren Lärmbelastung für Wohnflächen vereinbaren lasse. Gleiches gelte für die langen Öffnungszeiten im Discountbereich. Eine konkrete Anfrage eines Filialisten, der in Wuppertal ein ähnliches Projekt verwirklichen möchte, sei Bleck nicht bekannt.
Auf WZ-Anfrage bestätigten einige Filialisten, dass es derzeit keine Pläne gibt, in Wuppertal Discounter in Kombination mit Wohneinheiten zu realisieren. Aldi-Nord teilte mit, dass man sich zunächst auf den Bereich Berlin konzentriere, auch Lidl habe keine Pläne im Bergischen Land. Norma möchte sich aus baulichen und wettbewerbstaktischen Gründen gar nicht in die Karten schauen lassen.