Wolkenburg: Anwohner verzweifeln
Die Anwohner fordern von der Stadt Hilfe noch vor dem Start der B 7-Umleitung.
Elberfeld. Geschockt waren viele Anwohner der Straße Wolkenburg, als sie aus der WZ erfahren mussten, dass sich während der Sperrung der B 7 der Verkehr vor ihren Haustüren mehr als verdoppeln wird. Nach Schätzungen werden bis zu 19.000 Fahrzeuge täglich ab den Sommerferien über diese Umleitungsstrecke der B 7 fahren. Ein Alptraum für die Anwohner, die gestern mit dem Beigeordneten Frank Meyer, Christina Betz, Ressort Straßen und Verkehr, und Reinhard Behr, Verkehrslenkung, diskutierten, wie die Belastung in Grenzen gehalten werden kann.
„Wir sind heute alle hier, weil wir Angst haben. Die Situation an der Wolkenburg ist ohnehin schon seit Jahren sehr schlimm“, fasste Anwohnerin Claudia Kempf ihre und die Sorgen ihrer Nachbarn zusammen. Es sind existenzielle Nöte, denn an der Wolkenburg liegt das Kommunikationszentrum Börse, dort gibt es ein Sportstudio mit 400 Mitgliedern, und dort arbeitet Claudia Kempf in ihrem Fotostudio.
„Das wird schlimm für die Mieter, zum Beispiel für die Kraftfabrik“, gibt Anwohnerin Gisela Donner zu bedenken. Und bei Adam Donner — in Wuppertal bekannt für Orden und Pokale — müssten oft große Metallteile angeliefert werden. Manfred Klein-Ellinghaus wohnt an der Wolkenburg 6. „Ich komme schon beim jetzigen Verkehrsaufkommen kaum noch mit dem Wagen aus der Garage.“ Dezernent Frank Meyer bestätigte, dass die Wolkenburg während der Sperrung die größte zusätzliche Verkehrsbelastung schlucken müsse. Er versprach, die Vorschläge der Anwohner, die Tempo 30 und zwei Überwege in Höhe der Fußgängertunnel zur Innenstadt fordern, bis Mitte Mai zu prüfen. Parkplätze sollen punktuell wegfallen, um die Fahrbahn an besonders engen Stellen zu verbreitern. Mit Aldi führt die Stadt Gespräche über die Mitnutzung des Aldi-Parkplatzes.
Die Zeit drängt. Entsprechend kritisch reagierten die Anwohner, als Frank Meyer den Begriff Güterabwägung ins Spiel brachte. So sieht Meyer zum Beispiel für einen Überweg in Höhe des Fußgängertunnels zur Barmer Straße kaum Chancen, „da diesen Tunnel nur relativ wenige Fußgänger nutzen.“ Und bei Tempo 30 sei die Frage, ob dann noch die „Leistungsfähigkeit“ der Straße als dringend benötigte Umleitung gegeben sei. Solche Abwägungen stießen bei den „Wolkenburgern“ auf wenig Verständnis. Sie sehen wachsende Gefahren auf sich und ihre Kinder zukommen.