WSV-Fan der Woche (3): Der Hüter des Trikotschatzes

Markus Degenhardt hat rund 100 Trikots seines Lieblingsvereins gesammelt. Und die gibt es nicht nur in Rot und Blau.

Wuppertal. Rot und Blau — das sind die Lieblingsfarben von Markus Degenhardt (33). Seit 1991, als er im Stadion am Zoo den 1:0-Sieg des WSV gegen Alemannia Aachen als kleiner Junge miterlebte, schlägt sein Herz für die Rot-Blauen. Und wenn er in dieser Saison die Heimspiele des WSV besucht, hat er die Qual der Wahl. „Dann komme ich schon ein paar Tage vorher ins Grübeln, weil ich mich entscheiden muss, welches WSV-Trikot ich anziehen soll.“

Markus Degenhardt ist nämlich der Hüter einer beeindruckenden Trikot-Sammlung, die rund 100 Exemplare umfasst. Darunter befinden sich Originaltrikots mit und ohne Autogramme, Auswärts- und Ausweichtrikots, aber auch diverse Fantrikots. Manche sind verwaschene Baumwoll-Leibchen, die schon einige Jahre mehr als ihr Besitzer auf dem Buckel haben. Das erste WSV-Trikot hatte sich Degenhardt 1998 von seinem Azubi-Gehalt gekauft. Es war eine mutige Investition, denn zu dieser Zeit war es wieder einmal nicht gerade rosig um den WSV bestellt.

Eines der Prachtstücke ist ein Trikot des früheren WSV-Kapitäns Manfred Reichert mit der Rückennummer 5. „Das hat Manni Reichert in der Aufstiegssaison und in der Bundesliga getragen. Ich ziehe es im Stadion aber nicht an, weil es zu oft mit dem Fortuna-Trikot verwechselt wird“, sagt Degenhardt schmunzelnd.

Überhaupt ist es so eine Sache mit den Kult-Trikots, denn die sind nicht alle rot und blau. Beim Fototermin trägt Markus Degenhardt zum Beispiel eines der legendären RWFK-Trikots aus der Ära Buchmüller in den Farben der Schwebebahn. Dieter Buchmüller, der Vorgänger von Friedhelm Runge als WSV-Präsident, hatte eine Vorliebe für hellere und grellere Farbtöne. Was noch heute manchen Traditionalisten die Haare zu Berge stehen lässt.

Das blaue Bundesligatrikot des WSV aus den frühen 1970er Jahren fehlt noch in der Sammlung. Und auch eines der begehrten Tavarez-Trikots sucht man noch vergebens. „Vielleicht findet sich jemand, der sich bei der WZ meldet und eines verkaufen will oder zu verschenken hat“, sagt der Sammler. Seit dieser Saison steht er wieder voll hinter seinem Verein. Und bekennt Farbe für Rot-Blau.