Stadtentwicklung Wupperplan will Islandufer mit Graffiti verschönern

Elberfeld · Die Initiative will das Areal an der Wupper schon bis zum Langen Tisch zum Hingucker machen — und beleben.

So sieht der Entwurf von Künstler Marko Leckzut aus: Kois, die sich auf der Wand tummeln.

Foto: Marko Leckzut

. „Mehr Lebensqualität für Wuppertal.“ Dieses Ziel hat sich die Initiative Wupperplan um Michael Kirchner auf die Fahnen geschrieben. Und die erste Aktion dazu soll es bald schon geben: Das Islandufer wird verschönert. Künstler Marko Leckzut gestaltet ein spezielles Graffiti.

Ein erster Entwurf, der durch die Sozialen Medien ging, zeigt farbenfrohe Kois auf der aktuell noch tristen und beschmierten Wand direkt an der Wupper. „Wir wollen uns aber nicht auf ein Bild festlegen“, kündigt Kirchner an. Ihm schweben je nach Jahreszeit wechselnde Motive vor. „Das wäre doch was.“ So könne auch der Künstler seine Kreativität spielen lassen, wäre nicht festgelegt.

Eröffnet werden soll das „neue“ Islandufer samt erstem Graffiti pünktlich zum Langen Tisch am 29. Juni — und erst der Auftakt sein. Das Islandufer nennt Kirchner gerne auch die „ewige Herausforderung“. Denn auch wenn sich wahrscheinlich viele Wuppertaler eine dauerhafte Nutzung des Areals wünschen würden, sieht die Realität aktuell noch anders aus. Vor allem die Treppe hat sich einen zweifelhaften Ruf als Trinker-Treff erworben. Das Problem mit der „Szene“ in den Griff zu bekommen, sei die Herausforderung. Kirchner setzt auf die soziale Kontrolle — und handfeste Maßnahmen. „Es werden noch Bewegungsmelder und Strahler an der Ufertreppe angebracht, die den gesamten Bereich ausleuchten können, abends und nachts“, kündigt er an. „Damit will ich alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass der Bereich ,sauber’ bleibt, soweit es geht.“

Aktuell sieht die Wand an der Treppe Islandufer wenig einladend aus.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Kirchners Vision: Das Islandufer soll Ort wechselnder Gastronomieangebote werden. Dazu sollen möglicherweise auch die angrenzenden Flächen bespielt werden. Details gibt es aber noch nicht, Kirchner will dazu noch einige Gespräche führen. Unter anderem auch mit dem Verein Neue Ufer, der sich bekanntlich ebenfalls für die Verschönerung und vor allem die Nutzung der Wupperufer in der Stadt einsetzt. Und natürlich sucht er Förderer und Sponsoren, damit aus der Vision Realität wird.

Zuspruch aus
Politik und Verwaltung

Über mangelnden Zuspruch kann sich Kirchner bei Politik und Verwaltung nicht beklagen. Oberbürgermeister Andreas Mucke hatte nach einem WZ-Artikel über Wupperplan Kirchner direkt ins Rathaus eingeladen. „Alle Aktivitäten, die der Verschönerung unserer Stadt dienen, unterstützen wir gerne.“ Beim Gespräch dabei waren Vertreter des ESW. Denn Kirchner hat nicht nur das Islandufer im Blick. Unter dem Motto „Mach’s rein“ will er bei den Wuppertalern ein Bewusstsein für Sauberkeit schaffen: Müll gehöre in den Mülleimer und nicht auf die Strasse oder in die Natur. Die Arbeit der ESW werde in diesem Zusammenhang nicht genug gewürdigt von den Wuppertalern, ist Kirchner überzeugt, und will seinerseits den Stadtbetrieb jetzt beim Auftritt in den Sozialen Medien unterstützen.

Für ihn hätten Ideen wie die von Wupperplan „Vorbildcharakter“, betont Oberbürgermeister Andreas Mucke, der einen pädagogischen Effekt sieht. Auch Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) sichert Hilfe zu. Beim Thema Islandufer räumt er ein, „hatten wir schon resigniert“. Deswegen sei man froh, „wenn dort etwas passiert“. Jede ehrenamtliche Arbeit sei unterstützenswert, erst recht, wenn es um so eine wichtige Fläche wie das Islandufer gehe.

Was die Finanzierung angeht, gibt Vitenius Kirchner den Tipp, einen Antrag an die Bezirksvertretung zu stellen und so möglicherweise von den freien Mitteln des Stadtteilparlaments zu profitieren. „Ich würde mich freuen, wenn aus dem Engagement am Islandufer etwas wird.“