Freiwillige räumen am Fluss auf Wupperputz in Wuppertal: Die 21. Auflage des Traditionsevents steht bevor

Wuppertal · Die Frühjahrsaktion findet wieder entlang der Talachse statt.

Adrijan Tatari und Raffaelle Botta (v.l.) haben es am Freitag schon einmal vorgemacht und mit dem Frühjahrsputz begonnen.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Bald ist es soweit: Der traditionelle Wupperputz kehrt für seine nunmehr 21. Auflage am Samstag, 22. März, zurück. Etwa zehn Tonnen Müll haben die rund 2500 Freiwilligen im vergangenen Jahr aus dem Fluss und vom Flussufer geholt. Wie die Lage am Ufer derzeit ist, hat das Organisationsteam – neben dem Ressort Umweltschutz der Wupperverband, der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) und die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) – gestern am Ufer der Rosenau in Oberbarmen unter die Lupe genommen. „Der Frühjahrsputz kommt wie gerufen“, so Organisatorin Claudia Wolthoff vom Ressort Umweltschutz der Stadt.

Für viele umweltbewusste Wuppertaler jeden Alters sei der Wupperputz-Termin fest im Kalender verankert. Viele Wiederholungstäter sind dabei. „Ich glaube, der Charme ist ungebrochen. Man kann jedes Jahr sehen, die Menschen interessiert das, sie interessieren sich für die Umwelt“, berichtet Kathrin Petersen, städtische Pressesprecherin und seit Jahren beim Wupperputz dabei. Verpackungsmüll, vor allem aus Plastik, wird bei dem Gemeinschaftsputztag aus dem Fluss geholt. Aber es gab auch schon kuriose Funde: „Also aus der Wupper haben wir schon alles Mögliche rausgeholt. Einkaufswagen sind so der Klassiker, wir haben auch schon ganze Baustelleneinrichtungen rausgeholt“, berichtet Organisator Patrick Herzog vom Ressort Umweltschutz der Stadt. „Aus dem Beyenburger Stausee haben wir schon mal einen Motorroller rausgeholt. Also die Frage ist eigentlich, was haben wir noch nicht rausgeholt?“ Sogar einen Tresor haben die engagierten Müllsammler schon gefunden.

Um 9 Uhr geht es am Tag des Wupperputzes los. Es gibt neun Ausgabestellen entlang der Wupper, vom Beyenburger Stausee bis Vohwinkel. Die tatkräftigen Helfer bekommen Handschuhe, Müllsäcke und Müllzangen gestellt. Eingeweiht werden in diesem Jahr die neuen hölzernen Müllzangen, die an lange Grillzangen erinnern. Die gibt es auch als kleine Varianten für Kinder. Größere Gruppen können das Material auch im Vorfeld am Betriebshof des ESW am Klingelholl 80 abholen. Dazu gibt es für die tatkräftigen Helfer auch wieder den Wupperputz-Button, der am Aktionstag zu freier Fahrt mit Bus und Schwebebahn zum Einsatzort und zurück berechtigt.

Wie schnell sich die Innenstadt mit Müll füllen kann, haben wohl die vergangenen Tage gezeigt, als Verdi zum Streik aufgerufen hatte. Umso mehr ist die Arbeit der ESW und AWG wertzuschätzen, die für eine saubere Stadt sorgen. „Ich glaube, das kann man auch hier übertragen“, sagt Patrick Herzog. „Also wenn es den Wupperputz nicht jedes Jahr geben würde und wir uns nicht auch mit dem Team ganzjährig darum kümmern würden, dann wäre das auch nicht so ansehnlich, so von der Schwebebahn aus oder wenn man jetzt hier an der Wupper entlanggeht.“ Doch warum landet eigentlich so viel Müll in der Wupper? „Also erklären können wir uns das auch nicht. Aber umso beeindruckender finde ich es ja, dass andere bereit sind, das wieder einzusammeln, damit es sauber ist“, so Herzog.

Für Dezernentin Katrin Linthorst wird es der erste Wupperputz sein. „Ich bin tatsächlich sehr beeindruckt, dass sich diese Veranstaltung so etabliert hat“, sagt sie. „Ich finde es toll, dass sich so viele Menschen finden, die sich zusammentun und einfach wirklich total Lust auf diesen Termin haben und die Wupper auch noch einmal anders erkunden und kennenlernen. Und ich muss sagen, es ist natürlich auch sehr reizvoll, an Wupperstellen zu kommen, wo man sonst vielleicht nicht hingehen kann, aber auch mal mit seinen Kindern oder mit seinen Freunden ein bisschen die Abenteuerreise zu machen.“

Bis spätestens 12 Uhr sollen am Samstag die gefüllten Müllsäcke an den Sammelstellen bereitstehen – dann beginnen der ESW und die AWG mit der Abfuhr der gesammelten Fundstücke. Und falls das Wetter diesmal nicht mitspielen sollte, wird es in diesem Jahr einen Ersatz-Termin geben.