Zukunft der Medizin im Blick Wuppertaler Ärztin Christiane Groß mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Wuppertal · Für ihr besonderes Engagement im medizinischen Bereich ist Christiane Groß mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Sie ist Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes.
Für ihr besonderes Engagement im medizinischen Bereich wurde Christiane Groß nun mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, das Oberbürgermeister Uwe Schneidewind im Rathaus überreichte. Groß ist praktizierende Ärztin und Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes und lebt in Wuppertal.
„Schwerpunkt ihres Engagements ist für Groß die Verbesserung der Belange der Ärztinnen und Ärzte und eine Verbesserung der medizinischen Versorgung der Menschen“, heißt es von der Stadt. Sie hat im Ärzteverband Marburger Bund und im Deutschen Ärztinnenbund sowie in der Ärztekammer Nordrhein ihre fortschrittlichen Vorstellungen vertreten. „Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz für eine bessere Digitalisierung, die elektronische Gesundheitskarte, den elektronischen Heilberufe-Ausweis oder die elektronische Patientenakte. Ihr Einsatz für eine bessere Digitalisierung vertritt sich in den entsprechenden Gremien in der Landes- und Bundespolitik, aber auch bei Messen und Veranstaltungen. Hierbei ist ihr der Nutzen der Digitalisierung für die Patienten besonders wichtig“, erklärt die Stadt. Zweiter Schwerpunkt ihres berufspolitischen Engagements ist das Thema der Gleichstellung von Ärztinnen in ihrem Beruf.
Auch der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) würdigt die Auszeichnung seiner Präsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz. Die Auszeichnung sei eine Anerkennung ihres Engagements für digitalisierte medizinische Strukturen – unter anderem auch im Hinblick auf eine optimale Versorgung, etwa beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Diese könne, wenn sie auf falschen Ausgangsdaten basiert, riskante Fehler potenzieren.
Der DÄB gratuliert seiner Präsidentin herzlich. „Wir freuen uns sehr über diese wertschätzende Auszeichnung für Christiane Groß“, sagt DÄB-Vizepräsidentin Barbara Puhahn-Schmeiser. „Ihr Einsatz und ihre Hingabe sind inspirierend und verdienen höchsten Respekt. Seit Jahrzehnten vertritt sie unermüdlich und sehr erfolgreich die Belange der Ärztinnen und Zahnärztinnen über den DÄB und in den ärztlichen Gremien. Ihr Ziel ist es stets, die Arbeitsbedingungen und Karrierezugänge für Frauen in der Medizin zu verbessern – hin zu einer tatsächlichen Chancengleichheit.“ Ebenso wichtig sei ihr eine Aufgabe, die der DÄB seit seiner Gründung verfolgt: Die bestmögliche medizinische Versorgung für alle sicherzustellen. „In einem System, das die längste Zeit seiner Geschichte von Männern bestimmt wurde, ist es dafür unerlässlich, den Bedürfnissen von Frauen Geltung zu verschaffen und darauf hinzuwirken, dass Geschlechterunterschiede erforscht und berücksichtigt werden. Darum kümmert sich Christiane Groß beständig, momentan unter anderem bei Fragen zur KI in der Medizin“, sagt Barbara Puhahn-Schmeiser.
Christiane Groß ist seit 2015 Präsidentin des DÄB. Die Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnungen Psychotherapie und ärztliches Qualitätsmanagement wurde 1953 in Neheim-Hüsten (jetzt Arnsberg) geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als medizinisch-technische Assistentin studierte sie Medizin.
1983 promovierte sie und erhielt zudem die Approbation. Zu dieser Zeit hatte sie bereits eines ihrer zwei Kinder geboren und erwarb während ihrer Familienphase die Anerkennung als Praktische Ärztin und später dann als Ärztin für Allgemeinmedizin. Von 1997 bis 2018 führte Christiane Groß in Wuppertal eine Praxis als ärztliche Psychotherapeutin, seither, zeitlich reduziert, eine privatärztliche Praxis für Coaching und Psychotherapie. Red