Bundesprogramm könnte Sanierung ermöglichen Neue Hoffnung für die gesperrte Jakobstreppe

Arrenberg · Seit 2009 steht die Jakobstreppe unter Denkmalschutz – und seit 2009 ist sie wegen ihres schlechten Zustands gesperrt. Die Stufen sind teils abgebrochen, die Geländer verrostet, das Grün wuchert. Nun besteht Hoffnung auf Sanierung.

An der Jakobstreppe sind die Stufen teils abgebrochen, ist das Geländer verrostet, wuchert das Grün.

Foto: Fischer, Andreas H503840

„Das ist ein Dauerthema. Dabei ist sie eine wichtige fußläufige Verbindung zum Nützenberg“, sagt Gabriele Mahnert, Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West. Deshalb hat die Bezirksvertretung das Projekt zum Schlüsselprojekt gemacht.

In jedem Stadtteil dürfen die Politiker sich eins aussuchen, hat Oberbürgermeister Uwe Schneidewind entschieden, um der Verwaltung deutlich zu machen, dass dort die Priorität bei der Bearbeitung liegt. „Die Jakobstreppe ist aus meiner Sicht ein gutes Schlüsselprojekt, es hat eine hohe Symbolik“, sagt Schneidewind. „Es ist ein Anstoß, dass der Eigenanteil zu einer Förderung im Haushalt sichergestellt wird.“

Der letzte Antrag auf Förderung vom Land, Ende September 2021 eingereicht, wurde aber abgelehnt. „Mit der Absage kam die Information, dass es ein weiteres, vergleichbares Programm geben soll“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Details sind noch nicht bekannt. „Deshalb können wir noch nicht sagen, ob unser Projekt dazu passt.“

Das Sonderprogramm „Förderung auch kleinerer Denkmalschutzprojekte“ wird neu aufgelegt und ist Teil des Bundeshaushalts, der an diesem Freitag verabschiedet werden soll. Insgesamt werden 66 Millionen Euro bereitgestellt. Sobald das Programm freigegeben und die Ausschreibung veröffentlicht ist, könnte sich die Stadt über die Landesdenkmalschutzbehörde bewerben.

„Da hoffen wir auch auf die Mithilfe unserer Bundestagsabgeordneten“, sagt Gabriele Mahnert. „Anja Liebert ist im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen, sie hat das schon im Blick.“ Für die Fraktion der Grünen ist Liebert für das Thema Denkmalschutz zuständig. Zum angekündigten Förderprogramm sagt sie: „Das ist eine Chance. Die Jakobstreppe ist schon viel zu lange gesperrt und für viele ein Mahnmal dafür, wie Denkmäler in Wuppertal verfallen.“

Mit der Einstufung als Schlüsselprojekt wolle die Bezirksvertretung die Jakobstreppe deutlich hervorheben, sagt Gabriele Mahnert. „Wir hatten vorher auch andere Themen im Blick. Wir haben auch andere historische Baustellen, zum Beispiel die Zoobrücke und den Weyerbuschturm, die Liste hört gar nicht auf. Das muss nach und nach abgearbeitet werden.“

Die Jakobstreppe ist laut ihrem Eintrag in der Denkmalliste eine der steilsten und längsten Treppen in Wuppertal. Zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Nützenberger Straße überwindet sie mit 155 Stufen einen Höhenunterschied von rund 30 Metern: „Die Treppenanlage verdeutlicht die topografisch schwierige städtebauliche Erschließung im ausgehenden 19. Jahrhundert der in dieser Zeit noch selbstständigen Stadt Elberfeld.“ Als Fußgänger sie noch benutzen konnten, hatten sie von dort aus einen guten Blick auf den gegenüberliegenden Arrenberg.