Kirche Die Bischöfin mit Wuppertaler Wurzeln

Beate Hofmann, Diakoniewissenschaftlerin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, wechselt im Oktober zur Kirche Kurhessen-Waldeck.

 Bischöfin Beate Hofmann.

Bischöfin Beate Hofmann.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ihre Bad Tölzer Herkunft ist Beate Hofmann immer noch anzuhören - der oberbayerischen Sprachmelodie konnten selbst viele Jahre in NRW nichts anhaben. „Doch das ist auch in Ordnung so“, sagt sie und lacht.

Tatsächlich hat die designierte Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck auch Wuppertaler Wurzeln. Ihre Großeltern mütterlicherseits lebten an der Missionsstraße, auf dem „Heiligen Berg“, und so sei ihre Mutter quasi in den Wiesen der Hardt groß geworden. „Sie hat mir erzählt, wie es war, immer hinunter zur Schule zu kommen - selbst zum Briefkasten musste man ja abwärts gehen.“

Auf die Hardt ist auch eine der ersten Bomben des Zweiten Weltkriegs gefallen: „Meine Mutter berichtete, dass es dort einen riesigen Bombentrichter gab, der zu Anfang viele Schaulustige angezogen hat.“

Der Großvater war Vikar beim Missionsdirektor und in der Ausbildung von Missionarinnen und Missionaren tätig, „eine gewisse familiäre Prägung ist also durchaus vorhanden“, sagt Hofmann. Schon damals ging es am Standort über der Stadt um Verkündigung und Berufung: „Pfarrer war schon immer ein Beruf, der einen als Mensch in besonderer Weise fordert“, sagt Beate Hofmann. „Er lässt sich nicht mit einem Studium von Mathe oder Physik vergleichen, sondern ist immer verbunden mit der Frage: Fühle ich mich dazu gerufen und berufen?“

Sie selbst ist in Bayern geboren und aufgewachsen, studiert hat sie in Bethel. „Ich fand es schon immer ein tolles, vielseitiges Studium, das viele Facetten abdeckt, so zum Beispiel Philosophie.“ Und sie habe auf allen Stationen ihren Beruf „jetzt schon zum vierten oder fünften Mal im Grunde neu erlernt: in der Kirchenleitung, als Diakonie-Professorin, davor war ich im Bereich kirchlicher Bildungsarbeit tätig und davor als Fortbildungsleiterin und Gemeindepfarrerin“.

Prominente Namen lassen sich mit der Kirchlichen Hochschule (KiHo) verbinden, so studierten sowohl Manfred Rekowski als auch Nikolaus Schneider an der KiHo. Beate Hofmann verlässt Bethel Ende September.

„Wir freuen uns sehr für sie“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Büscher: „Wir sind stolz, dass eine theologisch so profilierte Diakoniewissenschaftlerin der Kirchlichen Hochschule mit großer Mehrheit als Bischöfin gewählt wurde“.

Das Institut für Diakoniewissenschaft und Diakonie-Management (IDM) gratulierte seiner Direktorin zu dieser Wahl und wünschte ihr für die neue Aufgabe Segen. Zugleich bedauere man in Bethel, in Bälde auf die Kollegin verzichten zu müssen, „die seit ihrer Berufung zum 1. Oktober 2013 das Profil des IDM wesentlich gestärkt und weiterentwickelt hat“.