Solingen Wuppertal bleibt Schloss Burg treu

Die Stadt beteiligt sich 1,5 Millionen Euro an der Sanierung und der Modernisierung der Ausstellung.

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Wuppertal/Solingen. Für rund 32 Millionen Euro soll Schloss Burg in den kommenden fünf Jahren saniert werden. Bund und Land haben signalisiert, dass sie einen Großteil der Kosten übernehmen. Doch auch die Schlossherren, die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal, greifen tief in ihre Kassen. Auf fünf Jahre verteilt müssen sie zusammen sechs Millionen Euro zur Modernisierung und Attraktivitätssteigerung beisteuern.

„Die Summe von 1,5 Millionen Euro für Schloss Burg ist dafür bereits im Haushalt und in der Finanzplanung vorgesehen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig. Schloss Burg sei eines der herausragenden gemeinsamen Bergischen Projekte. „Wir bekennen uns zu diesem Projekt und haben keine Absicht, daraus auszusteigen. Schloss Burg werde ich bei allen Überlegungen zu möglichen Einsparmaßnahmen vor die Klammer ziehen“, sagt Johannes Slawig.

Schloss Burg steht auf Solinger Gebiet, die Stadt Wuppertal hält knapp ein Viertel der Anteile an der rekonstruierten Burganlage. 46 000 Euro zahlte die Stadt Wuppertal zuletzt jährlich als Zuschuss an den Schlossbauverein.

Mit fünfstelligen Summen allein werden sich Sanierung und eine notwendige Modernisierung der Ausstellung im Museum nicht finanzieren lassen. Schloss Burg ist als Ausflugsziel in die Jahre gekommen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein gewaltiger Sanierungsstau gebildet.

„Dass die Wiege des Bergischen Landes erhalten bleibt, finde ich super. Alles, was Schloss Burg guttut, tut uns als Veranstalter ebenfalls gut“, sagt Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH. Im Paket mit der Schwebebahn oder dem Zoo sei Schloss Burg noch immer ein gefragtes Reiseziel.

„Der Trend ist, dass immer mehr kleine Reisen über drei bis fünf Tage gemacht werden, da gehört Schloss Burg im Bergischen unbedingt dazu. Für uns Wuppertaler ist Schloss Burg Alltag, aber für auswärtige Gäste ist es etwas Besonderes“, sagt Bang.

Das Konzept zur Modernisierung von Schloss Burg sieht zum Beispiel den Umbau des Bergfrieds vor. Noch steht nicht fest, wie der markante Turm optimal für Besucher zu erschließen ist. „Mit baulichen Veränderungen allein ist es nicht getan. Vieles hängt von einem neuen Konzept für die Ausstellung im Museum ab. Dabei werden sich die Bergischen Städte einbringen“, sagt Slawig. Martin Bang wünscht sich eine Ausstellung mit interaktiven Elementen und einen höheren Erlebniswert.

Von einer Steigerung der Attraktivität des Wahrzeichens würde die gesamte Region profitieren, vor allem aber die Stadt Solingen. Der Niedergang des Stadtteils Burg ist seit Jahren unübersehbar. Dass es sich lohnen kann, seine Wahrzeichen zu pflegen, zeigt das Beispiel Müngstener Brückenpark. Unter Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke ist ein Ausflugsziel entstanden, das auch wieder bei den Einheimischen beliebt ist und mit dem die Bergische Region offensiv werben kann.