Meinung Nicht ohne Folgen

Die Buskürzungen der WSW führen zu mehr Verkehr - gerade da, wo er als Belastung empfungen wird. Dagegen sollten auch Politiker aufstehen, und Druck in Düsseldorf und Berlin machen.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Die Busse sind zu teuer. Die Stadtwerke streichen Buslinien und tun so etwas für die Bilanz. Problem gelöst? Mitnichten. Denn damit gehen die Probleme erst los.

Das Zooviertel verliert eine Buslinie – dabei wird jetzt schon seit Ewigkeiten nach einem Verkehrskonzept gerufen. Die Schulen beklagen Elterntaxen und fordern die Eltern und Kinder auf, mit dem Bus zu fahren – der dann gestrichen wird. Nachdem erst vor zwei Jahren auf genau diese Linie verwiesen wurde, als die E-Busse eingestellt wurden.

Wenn die Stadtwerke Linien kürzen, ausdünnen, streichen, dann hat das Folgen. Dann steigen in diesem Fall 440 oder 220 Menschen am Tag womöglich ins Auto, wenn sie zur Arbeit wollen, einkaufen, zur Schule oder in den Zoo. Dann werden Orte, an denen man gegen die Belastungen des Verkehrs kämpft, weiter belastet. Dann verliert der ÖPNV das Vertrauen und am Ende die Daseinsberechtigung. Udo Hindrichs als Bürgervereinsvorsitzender sagte es treffend: Busse in den Quartieren zu streichen ist, als wenn die Post nicht mehr zu einem nach Hause kommt.

Klar gibt es Probleme bei der Finanzierung. Aber die müssen politisch gelöst werden. Und kein Wuppertaler Politiker sollte sich darauf ausruhen, dass in Düsseldorf oder Berlin entschieden wird. Hier sind die Probleme, hier müssen Lösungen erdacht werden – und woanders muss Druck gemacht werden, um die umsetzen.