Wuppertal droht neues Nadelöhr

Straßen NRW reißt bei Arbeiten im Sonnborner Kreuz auch die Brücke Sonnborner Ufer ab. Der Verkehr läuft dann nur noch zweispurig.

Foto: Andreas Fischer

Straßen NRW wird im Zuge des Ausbaus des Sonnborner Kreuzes auch die Brücke Sonnborner Ufer (B 228) abreißen. Damit droht in dem Bereich ein neues Nadelöhr. Der Landesbetrieb will zwar die Verbindung über die A 46 aufrechterhalten — allerdings nur noch auf zwei statt bislang vier Spuren, also eine pro Fahrtrichtung. Die erste Hälfte der Brücke soll bereits in diesem Jahr abgerissen werden, wie Mario Korte von Straßen NRW gegenüber der WZ bestätigt.

Pro Teilhälfte rechnet Korte mit einem Jahr bis eineinhalb Jahren Bauzeit. Das heißt, Autofahrer auf dieser wichtigen und in mancher Hinsicht alternativlosen Verbindung aus Elberfeld in Richtung Vohwinkel und die Kohlfurth müssen sich auf bis zu drei Jahre Bauzeit einstellen.

Die Nachricht, die die Verwaltung am Donnerstag auch den Mitgliedern des Verkehrsausschusses mitteilte, sorgte in dem Gremium für Diskussionen. Möglichst schon in der nächsten Sitzung soll ein Vertreter des Landesbetriebs im Rathaus das Projekt vorstellen. Man sei gespannt, so der Ausschussvorsitzende Volker Dittgen (SPD) zur WZ. „Ein Komplettabriss geht gar nicht, dann wäre Vohwinkel abgeschnitten“, so Dittgen.

Zumindest das schloss Korte aus. „Die Brücke muss befahrbar sein.“ Natürlich wisse der Landesbetrieb um die verkehrliche Bedeutung der B 228. Man wolle die Belastungen für die Autofahrer in Grenzen halten. Deshalb sei die Stadt jetzt frühzeitig informiert worden, so Korte. Man sei im Planungsprozess, stehe allerdings auch etwas unter Zeitdruck, da bereits 2019 mit der Erneuerung der A 46-Wupperbrücke unterhalb des Sonnborner Ufers begonnen werden soll.

Wie der Verkehr während der Bauphase laufen soll, diese Details würden auch noch mit der Stadt erörtert, sagt Korte. Anders als zum Beispiel bei der Brücke Westring, die eigentlich aus zwei Brückenteilen besteht, muss die Brücke Sonnborner Ufer, vereinfacht erklärt, halbiert werden. Ein Teil werde abgeschnitten, so Korte. Dann erfolgt der Neubau. Ist der fertig, ist die andere Hälfte dran.

Überdies sei schon länger klar gewesen, dass die Brücke Sonnborner Ufer abgerissen werden muss, erklärt Korte. Auch schon 2016, als im Herbst des Jahres der Unterbau des Gehwegs erneuert wurde. Gut 220 000 Euro investierte Straßen NRW damals. Jetzt verschwindet die Brücke ganz. „Diese Arbeiten mussten aber noch erledigt werden“, betont Korte, aus Sicherheitsgründen.

Allzu offensiv hatte der Landesbetrieb aber offenbar nicht bekannt gemacht, dass zu den 13 Bauwerken im Bereich der A 46, die bis 2026 in Wuppertal erneuert werden müssen, auch die Brücke Sonnborner Ufer zählt. Die Gemengelage gerade im Sonnborner Kreuz sei ohnehin eine „Riesenherausforderung“. In der Auflistung von Straßen NRW ist die Brücke jedenfalls nicht einzeln aufgeführt, wie Korte einräumt, sondern als Teil der A 46-Wupperbrücke. Wenn unten abgerissen wird, muss die Brücke obendrüber weg. „Man muss das im Verbund betrachten.“

Für Stadt und Politik war die Nachricht jedenfalls eine Neuigkeit — und keine gute.