Anpassung Friedhofsverband hebt die Gebühren für Bestattungen an

Wuppertal · Kosten sind um bis zu 31 Prozent gestiegen. Weitere Anpassungen und deutliche Erhöhungen sind bereits angekündigt.

 Auch die Gräber auf dem Friedhof Krummacherstraße sind teurer geworden.

Auch die Gräber auf dem Friedhof Krummacherstraße sind teurer geworden.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Beerdigen in Wuppertal wird teurer: Die Friedhofsgebühren für die evangelischen Friedhöfe Hochstraße (reformiert und lutherisch), Hainstraße und Krummacherstraße in Elberfeld sind bereits zum 1. Mai gestiegen. So wurden die Grabnutzungsgebühren je nach Grabart um bis zu 31 Prozent erhöht, die Bestattungsgebühren um bis zu 15 Prozent. In Einzelfällen gab es aber auch Reduzierungen.

„Der Grund sind die gestiegenen Personalkosten“, erklärt Detlef Westphal, stellvertretender Verwaltungsleiter des evangelischen Friedhofsverbands Wuppertal (EFW). Die genannten Friedhöfe verwaltet der Friedhofsverband im Auftrag des Verbands Evangelischer Kirchengemeinden in Elberfeld. Für die 16 eigenen Friedhöfe des EFW sei eine neue Gebührensatzung bereits auf den Weg gebracht. Auch dort sei bald mit einer deutlichen Gebührenerhöhung zu rechnen. „Wir sind verpflichtet, alle drei bis vier Jahre die Gebühren zu überprüfen, damit die Kosten gedeckt sind“, betont Westphal.

Urnenbestattungen werden
nach wie vor immer beliebter

Ein Grundproblem aller Friedhöfe: Immer mehr Menschen wählen für verstorbene Angehörige eine Urnenbestattung statt des deutlich größeren Reihengrabes. 2018 waren bei den Elberfelder Friedhöfen 79 Prozent aller Beerdigungen Urnenbeisetzungen, bei den Friedhöfen des EFW 66 Prozent. „Hier ist im Jahr 2019 bis jetzt auch ein Anstieg in Richtung von 70 Prozent zu verzeichnen“, sagt Westphal.

In Elberfeld seien in den letzten Jahren viele Kolumbarienwände gebaut worden – also Mauern mit Nischen für Urnen; gerade entfernt wohnende Verwandte oder betagte Angehörige schätzen diese pflegeleichte Alternative zum bepflanzten Reihengrab. Beliebt sind auch Rasen-, Baum- oder Wiesengrabstätten, bei denen für die Angehörigen die Pflicht zum Blumenschmuck entfällt.

In Elberfeld wählten die Angehörigen vergangenes Jahr für rund zwei Drittel aller Bestattungen solche pflegefreien Varianten, beim EFW 52 Prozent. Traditionelle Reihengräber, auf die Angehörige mehrmals im Jahr frische Blumen pflanzen und zu denen sie im Sommer regelmäßig zum Gießen kommen, werden immer seltener genommen. Manche Leute wollen jedoch auch gerne etwas an der Grabstätte machen, das dient ja auch der Trauerbewältigung“, erklärt Detlef Westphal.

Doch immer mehr Menschen wählen alternative Formen der Erinnerung, gerade in einer Großstadt wie Wuppertal. Die Friedhöfe versuchen jeweils, mit ihrem Angebot den Wünschen der Kunden entgegenzukommen und die dafür benötigten Flächen zu gestalten.