Wuppertal gedenkt der Opfer der Weltkriege
Auf der zentralen Gedenkfeier der Stadt erinnerten Schüler des Gymnasiums Sedanstraße an die Sinnlosigkeit des Kriegs.
Wuppertal. Die zentrale öffentliche Feierstunde der Stadt Wuppertal am gestrigen Volkstrauertag besaß alle Qualitäten, um in ein würdiges Gedenken einzustimmen. Dazu hatten sich knapp 150 Menschen auf dem Ehrenfriedhof an der Lönsstraße eingefunden. Zu erinnern bleibt, dass 120 Millionen Opfer in den beiden Weltkriegen zu beklagen sind.
Oberbürgermeister Peter Jung mahnte daran, dass bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs Menschen jubelnd durch die Straßen zogen, weil sie nur den Gedanken an eine vermeintlich nötige Vergeltung kannten, nicht aber die schrecklichen Kehrseiten des Krieges. Er betonte auch, dass Deutschland selbst nach einer solchen Erfahrung den Zweiten Weltkrieg angezettelt hat und erleben musste, wie sich Vergeltung für die Opfer anfühlt. Die Bombenangriffe auf Wuppertal vor 70 Jahren hätten da ihre unauslöschliche Spur in der Erinnerung hinterlassen.
Ihrer wurde in diesem Jahr ebenso gedacht wie der Reichspogromnacht vor 75 Jahren. Die schauerlichen Erinnerungsmarken gehören zur europäischen Geschichte, doch, so Peter Jung, sei es zugleich ein hohes Gut, das seine Generation gänzlich in Frieden leben durfte, zumindest im eigenen Land. Er sei dankbar für die Stabilität, die es gegenüber Extremisten jeder Couleur zu verteidigen gelte.
Mit Zitaten aus der Weltliteratur mahnten Schüler des Gymnasiums Sedanstraße die Sinnlosigkeit des Krieges an. Superintendentin Ilka Federschmidt lenkte in ihrer Rede das Augenmerk auf die Täter, die aus der vom Krieg geschürten Rachelust heraus brutale Verbrechen verübten und die so aufgeladene Schuld bis in ihr Grab tragen.