Batteriepaket der ISS Wuppertal: Geringe Chance für herabfallenden Weltraumschrott
Wuppertal · Im Zeitraum zwischen Freitagmittag, 8. März, und Samstagmittag, 9. März, wird der Wiedereintritt eines größeren Weltraumobjektes in die Erdatmosphäre erwartet, das möglicherweise zersplittern wird.
Bei dem Objekt handelt es sich laut Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe um ein ausrangiertes Batteriepaket der Internationalen Raumstation ISS. Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls sind möglich. Die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Trümmerteilen in Deutschland, ist nach jetzigen Informationen als sehr gering einzuschätzen.
Wuppertal liegt ganz am Rande einer der drei berechneten Überflugbahnen. Die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Trümmerteilen entlang der Flugbahn sei aktuell sehr gering, so das Bundesamt.
Das Batteriepaket fliegt demnach seit rund drei Jahren um die Erde. Am Freitagabend soll es in die Erdatmosphäre eintreten und weitgehend verglühen. Kleinere Teile könnten zwar die Erdoberfläche erreichen. Experten unter anderem des deutschen Weltraumlagezentrums und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) halten es aber für sehr unwahrscheinlich, dass Trümmer über dem Bundesgebiet niedergehen.
Das Objekt könnte aktuellen Berechnungen zufolge (Stand Freitagnachmittag) über der Karibik in die Atmosphäre eintreten – aber auch andere Regionen waren noch denkbar. Als Zeitfenster gab die Onlineseite „satflare.com“ einen Acht-Stunden-Korridor rund um den Freitagabend deutscher Zeit an. „Vorhersagen zu Wiedereintrittszeitpunkt und -ort sind für solche Fälle naturgemäß mit großen Unsicherheiten verbunden“, hieß es von der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) auf dpa-Anfrage.
Sollten Trümmerteile die Erdoberfläche erreichen, würden sie wahrscheinlich ins Meer stürzen, sagte der militärische Leiter des Weltraumlagezentrums, Oberstleutnant Alexander Richter, am frühen Freitagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. „Nicht umsonst wird die Erde der blaue Planet genannt“, betonte Richter. Im aktuellen Fall könnte es der Nordatlantik oder später der Indische Ozean sein.
Richter erwartete, dass am frühen Freitagabend neue Berechnungen zum Kurs des Batteriepakets im Weltraumlagezentrum vorliegen. Es wird von der Luftwaffe und der Raumfahrtagentur im DLR betrieben.
Bei dem Objekt handelt es sich um eine Palette mit neun ausgedienten Batterien der Internationalen Raumstation (ISS). Die Plattform mit Batteriepaketen ist in etwa so groß wie ein Auto und wiegt rund 2,6 Tonnen. Sie wurde im März 2021 von der ISS abgekoppelt mit dem Ziel, später in der Atmosphäre zu verglühen. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich ein bekanntes Stück pro Tag auf die Erde gefallen. Bislang sei keine ernsthafte Verletzung oder bedeutender Sachschaden infolgedessen bekannt geworden.
Für etwas Aufregung hatte gesorgt, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe seine Einschätzung - sehr geringe Wahrscheinlichkeit für Trümmer auf Deutschland - am Donnerstag über mehrere Warn-Apps per amtlicher Gefahreninformation verbreitet hatte. „Sollte sich das Risiko erhöhen, erhalten Sie eine neue Information“, hieß es dort. „Uns geht es um Transparenz und darum, die Informationen zu teilen, die uns vorliegen“, erklärte auf Anfrage eine Sprecherin der Behörde das Vorgehen.