Einzelhandel Handel zeigt stabile Öffnungszeiten in der Krise
Eine Online-Untersuchung einer Marketingagentur zeigt: Aktuell hat jedes achte Geschäft geschlossen. In Wuppertal ist der Wert aber viel besser.
Wuppertal liegt auf dem zweitletzten Platz bei einer Umfrage zu Ladenschließungen und veränderten Öffnungszeiten in Folge der aktuellen Corona-Einschränkungen in den 20 größten Städten Deutschlands. Ein zweitletzter Platz, der als zweitbester zu werten ist. Die Marketingagentur Sendinblue hat per Google Maps die Öffnungszeiten der Geschäfte auf den Einkaufsstraßen verglichen - und dabei festgestellt, dass im Schnitt jedes achte Geschäft im Zeitraum 17. bis 25. November geschlossen hatte.
Spitzenreiter bei Schließungen und veränderten Öffnungszeiten ist München, wo demnach 19,8 Prozent der Geschäfte geschlossen waren und 11,3 Prozent die Öffnungszeiten eingeschränkt hatten. In Wuppertal waren es demnach 6,6 Prozent beziehungsweise 7,7.
Für Matthias Zenker von der IG1, der Interessengemeinschaft der Elberfelder Einzelhändler, ein positives Signal, weil der Einzelhandel hier versuche, den Service aufrecht zu erhalten und die Kundenströme zu entzerren. Aus der Erfahrung bei Brillen Arlt, wo Zenker Geschäftsführer ist, berichtet er, dass die Kunden dankbar seien für die Konstanz. Insgesamt sei die Stadt zwar leerer, aber die Kunden kauften gezielter ein.
Daran zweifelt Ralf Engel vom Handelsverband Rheinland. Frequenzmessungen seines Verbands gehen aktuell von 40 Prozent weniger Kunden und entsprechenden Umsatzverlusten aus. Demnach könnten die stabilen Öffnungszeiten auch Mehrkosten für die Händler verursachen. Klar, sei es positiv, wenn die Geschäfte geöffnet seien, aber der Umfrage fehle es an Hintergrund, um daraus eine Wertung abzuleiten – etwa, ob Inhaber aktuell vielleicht die Miete stunden können. Das müsse aber einbezogen werden.