Gastbeitrag Wuppertal Institut ist ein wichtiger Akteur bei der Weltklimakonferenz in Madrid

Gastbeitrag Experten aus Wuppertal forschen auf globaler Ebene.

Das Wuppertal Institut am Döppersberg.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Vermehrte Wetterextreme, wie das Hochwasser in Venedig oder die verheerenden Waldbrände in Kalifornien und Australien, und die Proteste der Fridays-for-Future-Bewegung rücken die Klimapolitik in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dennoch führte diese Aufmerksamkeit auf globaler Ebene nur wenig zu konkreten politischen Maßnahmen zum Klimaschutz. Um den weltweiten Klimaschutz voranzutreiben, trifft sich vom 2. bis 13. Dezember 2019 die internationale Staatengemeinschaft in Madrid zur 25. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention, Conference of the Parties (COP25). Die Konferenz in Spanien bietet der Staatengemeinschaft jetzt die Gelegenheit Zeichen für den Klimaschutz zu setzen und dient zugleich der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, was auf der Weltklimakonferenz 2015 beschlossen wurde.

Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung im Vergleich zur Mitte des 19. Jahrhunderts deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten, besser noch: unter 1,5 Grad Celsius. Die Klimaschutzbeiträge für die Einhaltung dieses Ziels, die die Staaten bisher zusagten, würden jedoch voraussichtlich zu einer Erderwärmung um 3 bis 4 Grad Celsius führen. Heißzeiten und Dürresommer wie in den vergangenen beiden Jahren kämen dann immer öfter vor. Auch schwere Stürme, Überschwemmungen und andere Auswirkungen des Klimawandels träten häufiger und stärker auf, je weiter die Erderwärmung ansteigt.

Vor diesem Hintergrund ist es dringend erforderlich, die politischen Klimaschutz-Anstrengungen zu verstärken, was im Pariser Abkommen auch grundsätzlich angelegt ist: Gemäß der dort vereinbarten Regeln sollen die Staaten ihre Klimaschutzzusagen bis 2020 überarbeiten. Um diesbezüglich eine Dynamik zu erzeugen, müssten möglichst viele Staaten in Madrid jetzt schon konkrete Verbesserungen der Klimaschutzmaßnahmen ankündigen. Darüber hinaus ist in Madrid geplant, weitere Detailregeln zu vereinbaren, die bislang zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens fehlen.

Diese Regeln sollen sicherstellen, dass die Klimaschutzbeiträge aller Staaten klar bewertet werden können und keine Schlupflöcher entstehen. Aktuell untersucht auch das Wuppertal Institut, wie eine internationale vergleichende Bewertung der Klimaschutzbeiträge der Länder funktionieren kann und ausgestaltet sein sollte.

Das Wuppertal Institut forscht in zahlreichen Projekten zu der Frage, wie der Klimaschutz auf globaler Ebene verbessert werden kann und wie entsprechende internationale Mechanismen aussehen können. Die Expertinnen und Experten des Wuppertal Instituts verfolgen seit über 20 Jahren, also seit Beginn des UN-Klimaprozesses, die laufenden Verhandlungen und bewerten seither die Ergebnisse aus wissenschaftlicher Sicht. Sie nehmen auch an der diesjährigen Konferenz in Madrid teil, stellen ihre Forschung vor, diskutieren über konkrete Wege für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und veröffentlichen im Anschluss eine Analyse.