Wuppertal ist die Stadt der Macher

Das Freie Netz Werk Kultur veröffentlicht jetzt wöchentlich eine neue Kolumne in der WZ.

Foto: Andreas Fischer

Künstlerinnen und Künstler brauchen das Alleinsein. Sie wollen mit dem, was sie „Kulturbetrieb“ nennen, nichts zu tun haben und arbeiten im Stillen an ihrem Lebenswerk. Findet dieses keine oder nur wenig Beachtung, verbittern sie zusehends und wissen, wer daran schuld ist. Soweit das Klischee.

In Wuppertal leben — möglicherweise aufgrund der (noch) verhältnismäßig günstigen Mieten, vielleicht aber auch, weil das Tal seit jeher eine fast mystische Anziehungskraft besitzt — viele Künstlerinnen und Künstler. Und: Wuppertal gilt als die „Stadt der Macher“.

Beides kommt in der Gruppierung Freies Netz Werk Kultur e. V. zusammen, die sich im vergangenen Jahr als Verein gegründet hat und ihre Spannweite bereits im Namen trägt: Die Freiheit betont die Unabhängigkeit jeder und jedes Einzelnen, den losen Zusammenschluss von Individualisten und Individualistinnen; der eingetragene Verein zeigt an, dass die Sache ernst ist und erweitert das Feld der Handlungsmöglichkeiten deutlich.

Nicht nur Künstler und Künstlerinnen, auch Kulturschaffende, Journalisten und Journalistinnen und Kulturinteressierte, die eine starke und vielfältige Kultur in und um Wuppertal wollen, bilden ein interdisziplinäres Bündnis. Impulse, Referate, persönlicher Austausch, das Teilen von Ressourcen, Proberäumen, technischer Ausrüstung, Weiterbildungsangebote — die Liste der Vorhaben ist lang, die sich Freies Netz Werk Kultur auf die Fahnen geschrieben hat und von denen es bereits etliche seit Monaten in die Tat umsetzt.

Mit seinem monatlich wandernden Jour fixe macht der Verein Halt in den Kulturorten unserer Stadt. Jedes dieser Treffen beginnt mit der Vorstellung der jeweiligen Institution durch seine Gastgeber und Gastgeberinnen. Schlaglichter auf Themen werden gesetzt, kulturpolitische Debatten angestoßen, Gastreferenten und Gastreferentinnen zu Vorträgen eingeladen.

Freie Kultur

Wuppertal

Kulturschaffende unserer Stadt und darüber hinaus vernetzen, solidarisieren und organisieren sich. Erste Projekte werden über Freies Netz Werk Kultur abgewickelt und vorangetrieben. Die Resonanz innerhalb und außerhalb der Stadt nimmt zu. Ein Beispiel dafür ist diese Kolumne, die ab jetzt wöchentlich in der WZ erscheinen und von unterschiedlichen Köpfen aus den Reihen des Freien Netz Werkes mit Inhalten gefüllt werden wird.

„Kunst und Kultur“, so formulierte es der Wuppertaler Performer Roland Brus bei einem unserer Findungs-Treffen, „regen den Stoffwechsel der Stadt an“. Freies Netz Werk Kultur erfindet das Rad nicht neu, sondern knüpft an das Engagement und viele spannende Initiativen in Wuppertal an und zeigt, wie reichhaltig, bunt und engagiert die Kunst- und Kulturszene arbeitet und lebt.

Wer mitwirken möchte, sei herzlich eingeladen: Die kommenden Treffen finden am 22. Januar im Wuppertal Institut und am 20. Februar im Kultursekretariat NRW, jeweils um 19 Uhr statt. Der Kern von Freies Netz Werk Kultur zeigt sich bei jedem Aufeinandertreffen neu: Es ist die persönliche Begegnung, das sich Zusammenfinden von Persönlichkeiten. Sie alle eint das Verlangen nach Austausch und gegenseitiger Inspiration.

Die Synergien, die dabei frei werden, könnten im Stande sein, der „Freiheit der Kunst“ im Sinne Heinrich Bölls zum Leben zu verhelfen, wie es seine berühmt gewordene Rede zur Eröffnung des Schauspielhauses 1966 formuliert: Gegebene Freiheit ist für die Kunst keine, „nur die, die sie hat, ist, oder sich nimmt.“

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