Tierrettung Wuppertaler Kinder retten Kuh Wolke vor dem Schlachter

Wuppertal · Der Wuppertaler Verein „Wir - Kind und Tier“ hat eine Kuh vor dem Schlachter bewahrt. Maßgeblich waren Kinder an der Rettung beteiligt.

Vereinsvorsitzende Mone Dopp mit Kuh Wolke. Foto: Dopp

Foto: Mone Dopp

Der Einsatz hat sich gelohnt: Der Verein „Wir - Kind und Tier“ konnte die Kuh Wolke vor der Schlachtung retten. Maßgeblich daran beteiligt waren die Kinder, die im vergangenen März am ersten „Kinder, Kälbchen und Kuh Kongress“ teilnahmen, den der Verein veranstaltet hat.

28 Kinder zwischen 3 und 14 Jahren lernten dabei alles rund um Kühe und Kälber. Um sich einen genauen Eindruck von den Lebensbedingungen von Kühen zu machen, besuchten sie den Biobauernhof Schepers in Velbert. „Dort wurde den Kindern erst so richtig bewusst, dass Kühe und Rinder geschlachtet werden, damit wir Menschen Fleisch und Wurst essen können“, erzählt Mone Dopp, Vorsitzende des Vereins.

Unter den Kühen, die zu Mast und Schlachtung vorgesehen sind, war auch das unfruchtbare Zwillingsmädchen Wolke. „Wir hatten schon im Vorfeld darüber gesprochen, ob wir eine Kuh kaufen und damit ein Exempel statuieren wollen“, sagt Mone Dopp. „Als wir dann auf dem Schepershof waren, war den Kindern schnell klar: Es wird Wolke.“ Aber ob der Verein die Kuh wirklich kaufen kann, war damals noch nicht klar: „Ich habe den Kindern gesagt, dass wir es versuchen werden.“

Verein und Kinder sammelten Spenden für Wolke

In den kommenden Monaten haben die Kinder Wolke nicht vergessen. „Sie haben mich regelmäßig gefragt, wie es Wolke geht“, erzählt Mone Dopp. „Ich wusste aber gar nicht, ob sie überhaupt noch lebt.“ Nachdem sie beim Schepershof anrief und man ihr sagte, dass es Wolke gut gehe, trat Mone Dopp gemeinsam mit den Kindern in Aktion. Sie sammelten Spenden, um den Preis für die Kuh, der sich aus dem Schlachtgewicht des Tieres und dem Kilopreis für Biofleisch ergibt, zu bezahlen. Und sie haben es geschafft: Am vergangenen Samstag konnte Wolke abgeholt und auf einen Lebenshof in Hessen gebracht werden. „Wir sind natürlich überglücklich, dass wir Wolke retten konnten“, sagt Mone Dopp. „Besonders für die Kinder war es ein unglaubliches Erlebnis, tatsächlich ein Leben gerettet zu haben.“ Auf dem Hof in Steinperf lebt Wolke nun zusammen mit 23 weiteren Tieren. „Dort hat sie sich direkt wohlgefühlt.“

Mit der Fahrt nach Hessen endet ihre Arbeit und die ihres Vereins allerdings nicht. Der Unterhalt von Wolke muss bezahlt werden. Dafür werden weiterhin Sponsoren und Paten gesucht. Zudem ist der Verein in zahlreiche weitere Projekte eingebunden, um Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen. Neben Wolke hat der Verein bereits zwei Kälber und ein Schwein gekauft und auf einem Lebenshof untergebracht.

All dies geschieht immer zusammen mit Kindern. „Unser Erfolg mit Wolke zeigt, was Kinder alles erreichen können“, sagt Pädagogin Mone Dopp. Empathie und ein bewusster Umgang mit Tier und Natur sei für die Entwicklung von Kindern wichtig: „Nur empathische Kinder werden auch zu empathischen Erwachsenden.“