Interview Berliner Platz: Neues Umfeld ab Herbst
Oberbarmen · Heiko Schnickmann vom Bürgerforum Oberbarmen begrüßt Verbesserungen und die mobile Wache.
Ein attraktiveres Umfeld, Sicherheit und Polizeipräsenz: Das wünschen sich viele Anwohner für den Berliner Platz, und einiges ist bereits in Planung. So sollen unter anderem Schöneberger Ufer und Rosenau aufgewertet werden.
„Umbaumaßnahmen sind durchaus sinnvoll“, sagt Heiko Schnickmann dazu. Der Vorsitzende des Bürgerforums Oberbarmen kennt den Berliner Platz und sein Umfeld gut und verfolgt natürlich die Diskussion um Sicherheit und Aufenthaltsqualität. Das subjektive Sicherheitsgefühl werde auch bestimmt durch die Bevölkerungsstruktur mit einem Migrantenanteil, der bei rund 60 Prozent liege, erklärt Schnickmann: „Was dabei richtig toll ist: Wir sind ein sehr junger Stadtteil mit vielen Jugendlichen.“ Die seien wie überall laut, machten zuweilen Unsinn und könnten in Gruppen bedrohlich wirken. „Doch auch wenn man vielleicht ein mulmiges Gefühl hat - meistens passiert nichts.“
Treffpunkt:„Eine Entfernung des Kiosks kann keine Lösung sein“
Gleichwohl könne er „die Ängste von Anwohnern nachvollziehen“, auch wenn die Situation in Oberbarmen zur normalen Lebenswirklichkeit in einer Großstadt gehöre. Heiko Schnickmann begrüßt die mobile Wache vor Ort, es sei ein gutes Signal, Polizeipräsenz zu demonstrieren, mit Beamten, die sich ansprechbar zeigten und als Teil der Gemeinschaft wahrgenommen würden. „Das Problem bei der mobilen Woche ist nur, dass es sich um ein Projekt handelt“, bedauert der Vorsitzende des Bürgerforums, das mit seinen 30 Jahren und etwa 70 Mitgliedern zu den jüngeren Wuppertaler Bürgervereinen zählt und sich auch zum Ziel macht, „die positiven Aspekte im Stadtteil darzustellen“, so Schnickmann. Er würde sich wünschen, dass die mobile Wache zu einer dauerhaften Einrichtung werde.
Der Berliner Platz habe vor allem ein Image-Problem, sind sich viele Oberbarmer einig, wozu auch die Optik und sein Charakter als Treffpunkt für Alkoholkonsumenten gehöre - und da ist Heiko Schnickmann anderer Ansicht als die Umfeld-Planer, die Kiosk und Pavillon zurückgebaut sehen wollen: „Eine Entfernung des Kiosks kann keine Lösung sein“, sagt er, „denn zum einen gibt es im Umfeld des Platzes noch ganz viele andere Kioske, und zum zweiten steht auch diesen Mitbürgern ein Ort zu, an dem sie sich aufhalten können - und zwar einer, der sie nicht versteckt, sondern sie als Teil unserer Gesellschaft sichtbar macht“.
In der Zwischenzeit gehen laut Stadt die Planungen für die Umfeldgestaltung Berliner Platz weiter. „Derzeit wird der Durchführungsbeschluss vorbereitet, der am 28. Januar in die BV Oberbarmen eingebracht werden soll“, so Martina Eckermann von der Verwaltung. Vorgesehen sind unter anderem die Aufwertung des Schöneberger Ufers zu einer urbanen Promenade sowie die bessere Einsehbarkeit und Beleuchtung für die Rosenau.
Die Ausschreibung soll laut Stadt voraussichtlich im März erfolgen, Baustart könnte dann womöglich in diesem Oktober sein (siehe Kasten rechts).