Umwelt Mehr Verunreinigungen der Wupper

Zwischen 80 und 100 Meldungen gingen durchschnittlich pro Jahr über den Feuerwehr-Umweltalarm ein.

Frank Meyer (l.) und Hubert Leonard Nobis.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ob Öl aus einem defekten Motor oder Schmutzwasser nach privater Autowäsche, ob Reste eines Fassadenanstrichs oder weggeworfener Müll in der Wupper: Mehr Fälle von Wasserverunreinigung haben Stadt, Wuppertaler Stadtwerke und Wupperverband insbesondere während der  vergangenen Wochen und der Zeit des Corona-Lockdowns registriert.

Auswertung erst 
zum Jahresende möglich

Dabei sei allerdings unklar, ob die Umweltsünden tatsächlich zugenommen haben oder ob sie von aufmerksamen Wuppertalern zu Hause oder im Home-Office vor allem vermehrt beobachtet und gemeldet worden seien, ist aus dem städtischen Ressort Umweltschutz zu erfahren. „Die Dunkelziffer ist hoch“, sagt Hubert Leonard Nobis, Abteilungsleiter im städtischen Ressort Umweltschutz, der darauf hinweist, dass Verursacher mit einer Geldstrafe von bis zu 50 000 Euro belegt werden können.

Zwischen 80 und 100 Meldungen gingen durchschnittlich pro Jahr über den Feuerwehr-Umweltalarm ein, so Nobis, „grob geschätzt etwa zwei Drittel davon betreffen Gewässer.“ Eine genaue Auswertung sei erst zum Jahresende möglich.

„Wasserverunreinigung ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Straftatbestand“, betont  Umweltdezernent Frank Meyer. Vielen Menschen sei nicht bewusst, dass es in Wuppertal in den meisten Stadtbezirken ein getrenntes Kanalnetz für Schmutz- und Regenwasser gibt, erklärt Christian Massing von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW). Was bedeute, dass beispielsweise Wischwasser oder Pinselreiniger fälschlicherweise im Gulli landeten und damit quasi direkt in der Wupper, obwohl sie in einen häuslichen Abfluss gehörten.

Auf dem AWG Recyclinghof Uellendahl, Bornberg 22 (Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 7.30 bis 16 Uhr, montags geschlossen), können Schadstoffe in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgegeben werden. Auf ihrer neuen Internetseite hat die AWG aufgelistet, welche Schadstoffe abgegeben werden können. Wegen der Corona-Pandemie findet derzeit keine mobile Schadstoffsammlung statt. Die AWG plant, diesen Service nach Ende der Schulsommerferien ab Dienstag, 18. August 2020, wieder anzubieten.

Die Fahrzeugwäsche auf privaten Grundstücken ist übrigens in den meisten Fällen unzulässig, „auch wenn gerade ältere Wuppertaler wie wir es aus unserer Jugend noch so  kennen“, scherzte Andreas Mucke beim  Ortstermin an der Alten Zollbrücke in Heckinghausen, wo unlängst weiße Farbe in der Wupper schwamm. Wie auch Thomas Klein vom Wupperverband lobt der Oberbürgermeister das Engagement vieler Ehrenamtler,  Wupperpaten und Wupperranger, die sich um den Fluss kümmerten. „Das wird durch solche Verunreinigungen jedes Mal wieder aufs Spiel gesetzt.“

Weitere Infos zur korrekten Entsorgung von Schadstoffen gibt es auf der AWG-Internetseite unter