Wahlen in Saint-Étienne und South Tyneside – Pläne für alte Brauerei in Liegnitz Partnerstädte: Linksbündnis und Labour erfolgreich

Von Claudia Kasemann

Menschen feiern auf dem Platz der Republik in Paris nach der zweiten Runde der Parlamentswahlen.

Foto: dpa/Sadak Souici

Hoch war die Wahlbeteiligung in der zweiten Runde der Wahlen in Frankreich: Das Linksbündnis landete in der entscheidenden Wahlrunde am Sonntag auf Platz eins, vor Macrons Mitte-Lager auf Platz zwei sowie dem nach der ersten Wahlrunde zunächst als Favorit gesehene Rassemblement National von Marine Le Pen auf Rang drei.

Auch in Wuppertals Partnerstadt Saint-Étienne gingen viele an die Urnen. Wie unter anderem Le Monde berichtet, setzte sich in der südostfranzösischen Arbeiter- und Industriestadt Pierrick Courbon von der Parti socialiste-NFP mit 66,7 Prozent und 15 197 Stimmen in der Stadt sowie 24 032 Stimmen in den Außenbezirken gegen Marie Simon vom Rassemblement national (33,3 Prozent, insgesamt 23 348 Stimmen) durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 64 Prozent in der Stadt und 67 Prozent in den Außenbezirken.

Gewählt wurde bekanntlich auch in Großbritannien und somit in Wuppertals nordenglischer Partnerstadt South Tyneside, wo die Labour Party – wie auch landesweit – erfolgreich war. Klare Gewinnerin in South Shields ist Emma Lewell-Buck mit 41,1 Prozent und 15 122 Stimmen, berichtet die BBC, gefolgt von Stephen Holt von der rechtspopulistischen Reform UK-Party mit 23 Prozent und 8469 der Stimmen. Der Vertreter der Konservativen, Craig Robinson, landete hinter den Grünen auf Platz vier (4128 Stimmen).

In Wuppertals polnischer Partnerstadt Liegnitz wird aktuell über die Zukunft eines historischen Gebäudekomplexes diskutiert, das der berühmten Brauerei Legnica. „Die Traditionen der sogenannten Brau-Kommune Liegnitz reichen bis ins Jahr 1790 zurück, als sich die Besitzer von fünf Brauereien zu einem Brauereiverein zusammenschlossen“, berichtet die Verwaltung.

„Seinen größten Glanz erlebte das Unternehmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Produktion des sogenannten bayerischen Bieres begann, das in einer neu errichteten Anlage an der heutigen Witelonastraße gebraut wurde. Die dynamische Entwicklung des Unternehmens wurde durch den Ersten Weltkrieg und die Wirtschaftskrise unterbrochen. Das 1945 wiedereröffnete Werk gehörte einem großen Konsortium von Unternehmen, zu dem andere Brauereien in Lwówek und Góra sowie Mälzereien in Chojnów, Złotoryja und Środa Ślaska gehörten. Mitte der 1990er-Jahre wurde das Unternehmen endgültig liquidiert. Das historische Gebäude, das seit Jahren verfällt, wird nach den Richtlinien des Provinzialdenkmalpflegers wieder aufgebaut.“

Nach Plänen sollen dort nun 34 Wohnungen entstehen. „Wohn- und Geschäftsfunktionen wurden auch für den zweiten Neubau mit Innenhof übernommen, in dem sich ursprünglich die abgerissenen Technikgebäude der ehemaligen Brauerei befanden.

Der Neubau wird rund 180 Wohnungen und eine zweigeschossige Tiefgarage beherbergen“, so die Verwaltung weiter. „Für Geschäftsräume ist der Standort im Erdgeschoss des Gebäudes geplant. An die alten Traditionen des Objekts (die Braugemeinde betrieb an diesem Ort eine eigene Gastronomie) erinnert ein Restaurant mit Garten, das sich in der Ecke an der Kreuzung der Straßen St. Peter und Mlynarska befindet.“